Nasa-Sonde Juno liefert beeindruckende Aufnahmen von Stürmen auf dem Jupiter
Die Sonde Juno versorgt Forschende und Weltraumbegeisterte auf der Erde auch im achten Einsatzjahr noch mit überraschenden Fotos von Jupiter, dem größten Planeten unseres Sonnensystems.
Bei ihrem aktuellen Vorbeiflug am 23. Oktober sind Aufnahmen entstanden, die Jupiters lebensfeindliche Oberfläche in all ihrer atemberaubenden, stürmischen Schönheit zeigen. Neben einzigartigen Wolkenformationen hat die Sonde außerdem den ungewöhnlich geformten, fünftgrößten Jupitermond Amalthea eingefangen.
Jupiters: Gewaltige Wirbelstürme und fadenförmige Wolkenspiele
Juno besuchte laut Space.com bei ihrem 66. nahen Vorbeiflug die Pole des gewaltigen Gasplaneten mit seinen knapp 143.000 Kilometern Äquatordurchmesser. Da Jupiter keine feste Oberfläche besitzt, sondern aus diversen Gasen besteht, die in seiner Atmosphäre gefangen sind und miteinander reagieren, entstehen dort ununterbrochen heftige Stürme, aus Erdensicht ungewöhnliche Wolkenformationen und spektakuläre Wirbel.
Genau das hat Juno in ihren Aufnahmen eingefangen. Die Forschenden haben lediglich im Nachhinein den Kontrast und die Sättigung der Fotos erhöht, um Jupiters Oberfläche in ihrer ganzen, schrecklichen Schönheit erstrahlen zu lassen.
Auf den Bildern zu sehen sind schier unvorstellbar riesige Wirbelstürme, die in ihrem Durchmesser beinahe die Größe der Erde erreichen dürften, ein Farbverlauf von Blau zu Orange und eine spektakuläre Marmorierung aus fadenförmigen Wolken, sogenannte Folded Filamentary Regions (Gefaltete Filamentregionen, FFR).
Diese FFR sind typische Formationen in Jupiters subpolaren Breitengraden. Sie bestehen aus wogenden, weißen Wolken, die sich wie gewundene Fäden durch die Atmosphäre schlängeln und dabei verworrene Muster entstehen lassen.
Fliegende Kartoffel: Der Jupitermond Amalthea
Den Forschenden ist es außerdem gelungen, auf den Fotos durch Bildbearbeitung den Mond Amalthea sichtbar zu machen. Der Himmelskörper ist nicht rund, sondern eher kartoffelförmig und mit 83,5 Kilometern Durchmesser um einiges kleiner als der Erdtrabant (3.475 Kilometer Durchmesser).
Benannt ist Amalthea nach einer Nymphe, die in der griechischen Mythologie den Gott Zeus (Jupiter) mit der Milch einer Ziege aufgezogen hat.
Forschung am Jupiter: Juno-Mission bald zu Ende, Jucie ist auf dem Weg
Juno ist seit 2016 im Einsatz und hätte eigentlich schon 2021 ihren Dienst beenden sollen. Allerdings wurde ihr eine Verlängerung gewährt. Im September 2025 soll das Programm dann aber endgültig eingestellt werden. Dann wird Juno mit einem kontrollierten Absturz in Jupiters Atmosphäre verglühen.
In der Zwischenzeit ist allerdings schon die nächste Forschungsmission der Nasa Richtung Jupiter unterwegs. Mit Juice wollen die Wissenschaftler:innen ab 2031 die eisigen Monde des Gasplaneten auf Wasservorkommen untersuchen und herausfinden, ob dort Leben entstanden sein könnte.