45 Jahre Voyager: Nasa findet neuen Trick, damit die Mission weitergeht
Die 1977 gestartete Sonde Voyager 2 ist nun rund 20 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Ein neuer Hack der Nasa ermöglicht eine weitere Verlängerung der Mission, der schon vor Jahren drohte, der Strom auszugehen. Damit können die Ingenieur:innen weiterhin alle Instrumente der Sonde betreiben – denn das wird immer wichtiger.
Voyager-Mission dauert über 40 Jahre länger
Eine neue Stromsparmaßnahme und das Anzapfen von Reservestrom sollen das ermöglichen. Letzterer steht als Sicherheitsmechanismus an Bord zur Verfügung, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Das System schützt die Voyager 2 vor Spannungsschwankungen.
Der neue Hack zwackt von diesem Netz einen kleinen Teil Strom ab und kann so die fünf wissenschaftlichen Instrumente noch eine Zeit in Betrieb halten. Das verantwortliche Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa schreibt: „Obwohl die Spannung der Raumsonde nicht streng reguliert wird, bleiben die elektrischen Systeme beider Sonden auch nach mehr als 45 Jahren Flugzeit relativ stabil, sodass die Notwendigkeit eines Sicherheitsnetzes minimiert wird.“
Die Erkenntnisse sind wichtiger als das ohnehin kleine Risiko einer Spannungsspitze, daher hat sich das JPL für diesen Weg entschieden. Suzanne Dodd, Projektleiterin von Voyager am JPL, sagt: „Wir beobachten die Sonde seit einigen Wochen, und es scheint, dass dieser neue Ansatz funktioniert.“
Generatoren sind am Ende, aber noch nicht ganz am Ende
Den Strom erzeugen auf der Voyager drei thermoelektrische Radioisotopengeneratoren, die die Wärme zerfallenden Plutoniums 238 in elektrische Energie umwandeln. Der kontinuierliche Zerfallsprozess dieser Methode bedeutet, dass die Generatoren jedes Jahr weniger davon produzieren. In der Vergangenheit hat das JPL bereits Heizungen und andere Systeme abgeschaltet, um Strom zu sparen.
Projektwissenschaftlerin Linda Spilker erklärt, warum das so wichtig ist: „Die wissenschaftlichen Daten, die die Voyager-Sonden liefern, werden umso wertvoller, je weiter sie sich von der Sonne entfernen. Deshalb sind wir sehr daran interessiert, so viele wissenschaftliche Instrumente wie möglich in Betrieb zu halten.“