Die Draco-Teleskopkamera an Bord der Nasa-Dart-Mission ist das einzige Instrument, das die dem Untergang geweihte Raumsonde mitgenommen hat. Ebenso an Bord befindet sich lediglich noch ein kleiner Satellit, den die Sonde etwa zehn Tage vor ihrem Untergang aussetzen wird.
Bilder nur zu Kalibrierungszwecken nötig
Vor einem Monat ist die Planetenverteidungsmission der Nasa unter dem Namen Dart gestartet, vor drei Wochen nahm die Bordkamera ihr erstes Bild auf. Das Bild, das vom 7. Dezember datiert, wurde in einer Entfernung von etwa 3,2 Millionen Kilometern zur Erde aufgenommen. Es zeigt einen Bereich mit rund einem Dutzend Sternen, der sich in der Nähe des Schnittpunkts der Sternbilder Widder und Stier befindet, wie die Johns-Hopkins-Universität in einer Pressemitteilung schreibt.
Nur drei Tage nach dem ersten Bild nahm die Teleskopkamera der Dart-Sonde ein weiteres auf. Das bildet Messier 38, einen Sternhaufen, der etwa 4.200 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, ab.
Die Bilder, die Draco schießt, haben keinen eigenständigen wissenschaftlichen Nutzen. Vielmehr dienen sie zur Kalibrierung des Systems und zur Abschätzung, welche Unzulänglichkeiten eventuell noch auszugleichen sind. Denn die wesentlichen Aufnahmen, für die Draco an Bord ist, sind jene, die sie in etwa neun Monaten, im September 2022 schießen soll. Die sollen möglichst perfekt werden.
Dart soll Asteroiden aus der Bahn schubsen
Denn Dart befindet sich auf dem Weg zum binären Asteroidensystem von Didymos und Dimorphos. Dort soll Dart (Double Asteroid Redirection Test) wie eine Rakete auf dem kleineren Asteroiden Dimorphos aufschlagen. Dieser Aufprall soll mindestens den Kurs des Asteroiden ändern. Daraus will die Nasa die Erkenntnis gewinnen, ob es im Ernstfall möglich sein würde, einen auf Kollisionskurs befindlichen Asteroiden durch die Einwirkung kinetischer Energie so abzulenken, dass er an der Erde vorbeifliegt.
Die Zielauswahl lässt keine Rückschlüsse auf die Gefährlichkeit von Dimorphos zu. Im Gegenteil stellen weder Didymos noch der kleinere Dimorphos eine Bedrohung für die Menschheit dar. Sie fliegen allerdings nahe genug an der Erde vorbei, um sich als Testkandidaten besonders zu eignen. Nahe genug bedeutet in diesem Fall eine Entfernung von rund elf Millionen Kilometern.