Neue Display-Technologie mit Popup-Tasten gibt Usern taktiles Feedback
Forscher der Future Interfaces Group (FIG) von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, Pennsylvania, haben ein Display entwickelt, das User:innen tatsächlich fühlen können. Bei Bedarf ragen bestimmte Bildschirmbereiche über die anderen hinaus und machen eine ganz andere, taktile Bedienung möglich.
Bei der „Flat Panel Haptics“-Technologie passiert Folgendes: In den Touchscreen sind elektroosmotische Pumpen (EEOP) eingebaut. Wird eine Popup-Schaltfläche gebraucht, füllen sich bestimmte Bildschirmelemente mit Flüssigkeit und das OLED-Panel biegt sich nach oben.
Die Bedienbarkeit soll deutlich erleichtert und schneller werden
Der entsprechende Bildschirmabschnitt hebt sich bis zu 1,5 Millimeter von der Oberfläche ab und ist damit deutlich mit den Fingern spürbar. Das Füllen dauert nur etwa eine Sekunde und genauso schnell kann die Erhebung wieder verschwinden.
Die Forscher:innen wollen damit erreichen, dass Touchscreens ähnlich leicht zu bedienen sind wie Hardware-Tastaturen oder physische Controller im Gaming-Bereich – eine Popup-Mediensteuerung mit haptischem Feedback, die im Vergleich mit ähnlichen Technologien aber leichter, vielseitiger und dünner sein soll.
Ähnliche Konzepte sind bereits auf dem Markt
Die Taptic Engine von Apple zum Beispiel gibt Nutzer:innen ebenfalls ein haptisches Feedback in Form von rhythmischen Vibrationen, schafft aber eines nicht: einzelne Bildschirmelemente allein durch Berührung zu finden. Gerade dann, wenn es beim Spielen oder Tippen auf Schnelligkeit ankommt, ist das ein Nachteil.
Auch die US-Firma Tactus Technology hat schon vor Jahren eine Bildschirmfolie mit Mikrofluiden entwickelt, die auf Befehl ebenfalls Tasten aus dem Bildschirm wachsen ließ. Auf den Markt kam letztendlich aber nur eine Mini-Hülle für iPads, die noch dazu ziemlich sperrig ausfiel.
Dünn, leicht und in der Funktionsweise ähnlich wie Pixel
„Der Hauptvorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass das gesamte mechanische System in einem kompakten und dünnen Formfaktor vorliegt“, heißt es in einem Demo-Video von der FIG. Mit weniger als 40 Gramm sei das nur fünf Millimeter dicke Gerät zudem leicht.
Die Forscher:innen vergleichen ihre Erfindung mit der Funktionsweise von Pixeln auf Displays. Dazu heißt es in dem Video: „Ähnlich wie LCD-Pixel, die das Licht einer gemeinsamen Hintergrundbeleuchtung modulieren, bedienen sich EEOP aus einem gemeinsamen Flüssigkeitsreservoir und modulieren selektiv den hydraulischen Druck in und aus haptischen Zellen.“