Neuerungen bei Tiktok: Mehr Jugendschutz und Einfluss auf Inhalte
Das Videoportal Tiktok ist eine der beliebtesten Apps bei jungen Menschen. Rund 1,6 Milliarden aktive Nutzer:innen hat das Portal, auf dem täglich unzählige kurze Videoclips hochgeladen und konsumiert werden. Dabei reicht die inhaltliche Spannweite von harmlosen Tanzchoreografien über selbstgedrehte Sketche und Horrorclips bis hin zu Verschwörungstheorien und Falschinformationen.
25 Prozent der Tiktok-Nutzer:innen sind zwischen 10 und 19 Jahren alt. Es tummeln sich also eine Menge Minderjährige auf der bisher relativ unregulierten App. Natürlich führt das auf Dauer zu Problemen, denen der chinesische Konzern Bytedance nun entgegenwirken will.
Tiktok-Bewertungssystem: Content-Levels sollen Inhalte anpassen
Erst kürzlich war das Videoportal aufgrund seiner Pläne zur ungefragten Datenverarbeitung in die Kritik geraten und ruderte zurück. Jetzt veröffentlicht das Unternehmen in einer offiziellen Ankündigung Pläne, die auf mehr Gegenliebe stoßen dürften: Künftig sollen Moderator:innen das hochgeladene Material sichten und in ein Bewertungssystem – die sogenannten Content-Levels – einstufen, das dem US-amerikanischen Jugendschutzsystem von G (General Audiences) bis R (Restricted) entspricht.
Diese erste Maßnahme soll Teenager künftig davor schützen, mit unangemessenen Videos – zum Beispiel gewalttätiger oder sexueller Natur – konfrontiert zu werden. So heißt es in der Ankündigung: „Wenn wir ein Video entdecken, das erwachsene oder komplexe Themen beinhaltet, zum Beispiel fiktionale Szenen, die zu unheimlich oder spannungsgeladen für jüngeres Publikum sind, wird dem Video eine Altersbewertung zugeteilt, die Minderjährige davor schützt, dieses Video zu sehen.“
Hashtags auf Tiktok können stummgeschaltet werden
Außerdem plant der App-Betreiber in einem zweiten Schritt, Anwender:innen mehr Möglichkeiten einzuräumen, darüber zu bestimmen, was sie in ihren Feeds sehen wollen. So soll man künftig in der Lage sein, von vornherein Videos auszublenden, die mit bestimmten Hashtags versehen sind.
Trotz der geplanten Maßnahmen will Tiktok die Erwartungen nicht zu hoch schrauben: „Wir wissen auch, dass das, was wir uns vorgenommen haben, komplex und nur schwer zu erreichen ist. Es kann sein, dass wir Fehler machen.“ Wie zuverlässig und unter welchem personellen Aufwand die Alterskontrolle dann im Detail funktioniert, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen.