
Ein kleiner Schieberegler könnte auf Tiktok künftig dafür sorgen, dass Minderjährigen der Zugang zu bestimmten Livestreams verwehrt bleibt. „Mature themes” steht im Menü neben den Regler, darunter die Erklärung: „Nur Nutzer:innen, die 18 und älter sind, können dein LIVE sehen”.
Wer die Beschränkung aktiviert, bekommt einen weiteren Hinweis angezeigt, der klar machen soll, was Tiktok auch in Livestreams mit Zugangsbeschränkungen nicht erlauben will: „Live Videos, die mit 18+ markiert sind, werden weiterhin entfernt, wenn sie gegen unsere Community-Guidelines verstoßen, die Regelungen zu Nacktheit und sexuellen Aktivitäten sowie zu Gewalt enthalten”. Um einen Stream starten zu können, muss der Hinweis mit einem Klick auf „Okay” abgenickt werden.
So sieht die neue Tiktok-Funktion auf Screenshots des Produktmonitoring-Unternehmens Watchful.ai aus. Gegenüber dem Medium Techcrunch hat Tiktok jetzt bestätigt: Die Altersbeschränkung für Livestreams wird derzeit mit ausgewählten Usern getestet.
Angaben, wie die Plattform beispielsweise das Alter der Nutzer:innen konsequent überprüfen will, gibt es noch nicht. Auch die Definition, welcher Content zwar nicht gegen die Community-Richtlinien verstößt, aber dennoch als „für Erwachsene” eingestuft wird, ist bislang nicht klar abgesteckt. Man wolle verhindern, dass „Minderjährige auf Inhalte stoßen, die sich an ein erwachsenes Publikum richten oder für sie uninteressant sein könnten”, heißt es bei Techcrunch vage.
Laut den eigenen AGBs ist Tiktok für Kinder ab 13 Jahren freigegeben, das Alter wird bei der Anmeldung aber nur abgefragt, nicht überprüft. Für Jugendliche unter 16, die ihr Alter wahrheitsgemäß angegeben haben, gibt es bereits einige Schutzmaßnahmen, im Februar hatte das Unternehmen angekündigt, man wolle in Zukunft stärker überprüfen, welcher Content für welche Zielgruppen geeignet sei.
„Wir haben direkt von unseren Creator:innen gehört, dass sie manchmal den Wunsch haben, nur ein bestimmtes älteres Publikum zu erreichen. So können sie zum Beispiel Comedy-Inhalte mit Humor für Erwachsene machen oder langweilige Tipps für den Arbeitsplatz geben, die nur für Erwachsene relevant sind. Oder sie sprechen über sehr schwierige Lebenserfahrungen”, hatte TikToks Leiterin der Abteilung Issue Policy in den USA, Tracy Elizabeth, damals erklärt. Eine konkrete Kennzeichnung von Inhalten soll es allerdings nicht geben, vielmehr will sich Tiktok auf Content-Einstufungen der Creator:innen verlassen – die Livestream-Beschänkungen könnten dabei der erste Schritt sein.
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