Neuralink-Mitbegründer verlässt Musk-Konzern: Chaos wird größer
Paul Merolla hat Neuralink nach Angaben von zwei Insidern verlassen. Merolla war bei der Einführung des Unternehmens im Jahr 2016 dabei und zählt zu den acht Gründungsmitgliedern. Wie Reuters berichtet, sei der Grund für Merollas Abgang nicht bekannt. Er wäre bereits das sechste Gründungsmitglied, das sich von dem Startup trennt.
Neuralink hat seinen Hauptsitz in Fremont, Kalifornien. Laut Business Insider ist Elon Musk als CEO aufgeführt. Das Unternehmen entwickelt Gehirnimplantate, die an Affen getestet werden. Im Jahr 2019 hatte Musk angekündigt, bis Ende 2020 eine behördliche Genehmigung für Versuche an Menschen zur Implantation von Chips zu erhalten. Davon ist das Unternehmen jedoch weit entfernt. So wurde jüngst bekannt, dass die meisten Labortiere die Versuche nicht überlebten. Laut der Tierschutzorganisation Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM) seien von den ursprünglich 23 Affen lediglich noch sieben am Leben.
Gerüchte um interne Probleme bei Neuralink
Bis heute hat Neuralink also weder eine Genehmigung für Versuche an Menschen erhalten, noch hat die Firma ein Produkt auf den Markt gebracht. Verschiedenen Medienberichten zufolge haben sich Mitarbeiter:innen des Startups immer wieder über die fatalen Arbeitsbedingungen bei Neuralink beschwert. Und auch unter Neurolg:innen ist das Konzept des Unternehmens umstritten. Im Jahr 2019 bezeichnete Ulrich Dirnagl, Direktor der Abteilung Experimentelle Neurologie der Charité Berlin, Neuralink als „unseriösen Hype“.
Bereits vergangenes Jahr hatte der Präsident und Co-Gründer von Neuralink, Max Hodak, überraschend das Unternehmen verlassen – ebenso ohne Angaben von Gründen. Kurz darauf gründete Hodak sein eigenes Neurotech-Startup namens Science Corp – und nahm einige Mitarbeiter:innen von Neuralink mit. Nach dem Ausstieg von Merolla bleibt damit neben Musk nur ein Gründungsmitglied in der Firma: der Implantatingenieur Dongjin Seo.