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NFT-Sammlung soll Comiclegende Stan Lee zurückbringen – und seine Fans sind sauer

Die verstorbene Comiclegende Stan Lee kommt jetzt als NFT zurück. Seine Fans halten das für makaber.

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Stan Lee schuf gemeinsam mit dem Zeichner Steve Ditko unter anderem auch Spider-Man. (Foto: Featureflash Photo Agency / Shutterstock.com)

Stan Lee war über Jahrzehnte in leitender Funktion bei Marvel Comics tätig und war damit auch an der Entstehung vieler bekannter Comichelden wie Spider-Man, Iron Man, Hulk oder den X-Men beteiligt. Lee ist mittlerweile seit drei Jahren tot, sein offizieller Twitter-Account ist aber weiterhin aktiv und wird von Pow Entertainment betrieben, einer Firma, die Lee 2001 mitgegründet hatte. Über diesen Account wird jetzt auch für eine Reihe von Non-Fungible-Token (NFT) geworben – was bei den Fans der Comiclegende allerdings nicht gut ankommt.

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„Von der Förderung der Vielfalt bis hin zur Einführung neuer Technologien – Stan war der Zeit immer einen Schritt voraus. Um seinen innovativen Geist zu ehren, bringt Stans erster indischer Held, Chakra The Invincible, seine eigene NFT-Kollektion“, heißt es in einer am 14. Dezember veröffentlichten Nachricht auf Twitter. Die Kollektion enthält neben verschiedenen Zeichnungen von Charakteren aus den Chakra-Comics auch Zeichnungen, die Lee selbst zeigen. Und genau das scheint einigen Fans sauer aufzustoßen.

„Wenn es darum ginge, sein Andenken zu ehren, könnte man die Kunstwerke einfach veröffentlichen, ohne daraus ein NFT zu machen. Hier geht es darum, Stans Namen zu benutzen, um jetzt, wo er tot ist, Geld zu machen“, kommentiert ein:e Twitter-Nutzer:in. Die Person steht mit dieser Ansicht offensichtlich nicht alleine da: Der Tweet wurde mittlerweile mehr als 23.000 Mal zitiert, und die Reaktionen sind überwiegend negativ.

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Wie eindeutig der Konsens in der Frage ist, zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass auch gleich mehrere offizielle Twitter-Konten von Unternehmen den NFT-Tweet des Lee-Accounts kritisiert haben. Der offizielle Account des Online-Wörterbuchs dictionary.com bezeichnet die Aktion beispielsweise indirekt als „Entweihung“. Und auch der Account der Kunstfigur Crazy Frog kritisiert die NFT-Aktion. Dabei verkauft die ehemalige Werbefigur des Klingeltonanbieters Jamba mittlerweile selbst NFT.

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Stan Lee: Lootboxen werden mit NFT kombiniert

Die NFT des sogenannten Chakraverse werden zwar teilweise einzeln versteigert, als Teil der Aktion soll es aber auch sogenannte Lootboxen geben. Darunter versteht man in Videospielen virtuelle Behälter, die teilweise mit Echtgeld erworben werden müssen, ohne dass die Käufer:innen vorher wissen, was darin enthalten ist. Nach genau diesem Prinzip sollen insgesamt 6.865 NFT für jeweils 25 US-Dollar verkauft werden. Theoretisch kämen Käufer:innen auf die Art zwar an ein vergleichsweise günstiges NFT, aber ob es ihnen gefällt, erfahren sie erst nach dem Kauf.

Kritisiert wird aber vor allem ein NFT, dass für mindestens 100.000 Dollar versteigert werden soll. Es zeigt Lee als Comicfigur zusammen mit einem Cupcake, auf dem sich die Zahl 99 als Kerze befindet. Das NFT soll an Lees 99. Geburtstag erinnern. Kritiker halten dieses Angebot schon deshalb für äußerst makaber, weil Lee vor seinem Tod von mehreren ihm nahestehenden Personen ausgenutzt wurde.

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Nur wenige Monate vor Lees Tod erwirkte ein US-Gericht eine einstweilige Verfügung gegen seinen Manager Key Morgan. Später kam Morgan dann wegen Freiheitsberaubung, Diebstahl und Betrug vor Gericht. Auch gegen den Manager Jerardo Olivarez erhob Lee noch zu Lebzeiten Betrugsvorwürfe. Laut Lee war Olivarez einer von vielen „skrupellosen Geschäftsleuten, Speichelleckern und Opportunisten“, die ihn nach dem Tod seiner Frau Joan Lee ausnutzen wollten.

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