
Eine der Dastardly Ducks aus der gleichnamigen NFT-Sammlung. (Bild: Thorne Melcher/Mandy Musselwhite, via Opensea)
Softwareentwicklerin Thorne Melcher und Künstlerin Mandy Musselwhite hatten sich im Jahr 2019 ein Gehöft in der Nähe von Atlanta im US-Bundesstaat Georgia gekauft. Das Paar steckte seine Ersparnisse in das 300.000 US-Dollar teure Anwesen, auf dem es auch Enten, Gänse und andere Tiere hält. Nachdem Melcher im Februar 2021 ihren Job verloren hatte, konnten sie zuletzt ihre Schulden nicht mehr bezahlen. Um Hof und Tiere nicht zu verlieren, entwickelten Melcher und Musselwhite schließlich eine Non-Fungible-Token-Sammlung – und wurden die Schulden so auf einen Schlag los.
Erfolg mit heimtückischen Comic-Enten
Den Erfolg brachten schließlich Enten im Comic-Stil. Die Dastardly Ducks (heimtückische Enten) genannte NFT-Sammlung umfasst 10.000 Enten. Die Comic-Enten boten die beiden zu Preisen von 15 Dollar pro Stück oder 120 Dollar für einen Zwölfer-Pack an – aus Umweltschutzgründen, wie CNBC berichtet. Wohl nicht zuletzt auch der günstige Preis lockte so viele Interessenten an, dass die gesamte Sammlung innerhalb von sechs Stunden ausverkauft war. Die Einnahmen sollen sich auf mindestens 120.000 Dollar belaufen.
Darüber hinaus kann das Paar aber mit weiteren Einnahmen rechnen. Denn auf der NFT-Plattform Opensea erhalten die NFT-Erschaffer:innen bei einem Weiterverkauf einen Anteil am Verkaufspreis. Mit dem Geld wollen Melcher und Musselwhite jetzt, da die Schulden bezahlt sind, weitere echte Enten auf den Hof holen. Bisher haben sie sechs von ihnen und wissen schon jetzt nicht mehr, wohin mit den Eiern. Aber in ihrem Discord-Channel sollen sich schon Menschen gefunden haben, die unbedingt Enten-Eier von ihnen kaufen wollen.
Smart-Contract coden und Enten designen
Nicht uninteressant ist natürlich auch die Frage, wie Melcher und Musselwhite das angestellt haben. Dem CNBC-Bericht zufolge haben die beiden Anfang Januar mit dem NFT-Projekt begonnen. Melcher fand sich aufgrund ihrer Erfahrung als Softwareentwicklerin schnell mit der für die Erstellung von Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain notwendige Programmiersprache Solidity zurecht. Musselwhite designte die Enten. Bei der Smart-Contract-Entwicklung hatte Melcher zudem Unterstützung von den Entwickler:innen der NFT-Sammlung Azuki.
In den vergangenen Monaten hatten es Melcher und Musselwhite wegen der Corona-Pandemie schwer, einen Job zu finden. Jetzt können sich die beiden offenbar vor Anfragen nicht retten. Jetzt wollen sie erst einmal an der Marke Dastardly Duck arbeiten und weitere neue NFT-Projekte an den Start bringen. Der finanzielle Erfolg sei ihnen dabei gar nicht so wichtig, sagen die beiden. Hauptsache, die Rechnungen seien bezahlt.