
Grundsätzlich bieten NFT beispielsweise Kunstschaffenden die Möglichkeit, ihren digitalen Werken einen einzigartigen Wert zu verleihen. Auf Marktplätzen wie Opensea und Rarible werden die digitalen (Kunst-)Objekte teilweise zu stolzen Preisen verkauft. Wer einen NFT erwirbt kann, Blockchain-Eintrag sei dank, auch in einer Welt von Copy und Paste seine Besitzverhältnisse eindeutig nachweisen.
Doch es gibt auch Kritik: nur gehypt, zu teuer, spekulativ oder ressourcenintensiv. Gerade der letztgenannte Punkt wird die gesamte Kryptobranche vermutlich noch länger beschäftigen.
Laut Cryptoart.wtf, einer Seite, auf der Künstler und Ingenieur Memo Akten den ökologischen Fußabdruck von NFT untersucht, entsprechen die Emissionen, die durchschnittlich durch einen NFT entstehen, etwa einem zweistündigen Flug. Wir zeigen euch Beispiele, bei denen man sich diese Emissionen vielleicht hätte sparen können.
1. Hundestöckchen als NFT

Aus dem Hundestöckchen wird ein NFT. (Foto: Between two Naps)
Hundefans aufgepasst: Hier kommt der erste NFT für den treuen Vierbeiner. Passend zum täglichen Spaziergang handelt es sich um ein Stöckchen „von einem Hund für Hunde kuratiert“. Zum digitalen Bild des „Zweigs“ gibt es auch das analoge Original, ein 14,5 Zentimeter langes Eichenstöckchen, das „Jahrzehnte lang den Charme, den Charakter, den Schmutz und den Gestank von New York“ aufgesaugt haben soll.
Allerdings scheint das Stöckchen nicht für alltägliche Spielereien gedacht zu sein, kommt es doch mit einem Aufsteller und einem handgemachten Schaukasten. Startgebot für den NFT mitsamt Zubehör: 1.200 US-Dollar.
Hinter dem tierischen Projekt steckt ein New Yorker Ehepaar sowie deren Hund Remi – wobei der mit der digitalen Variante des Stöckchens wohl eher weniger anfangen kann.
2. Tennisspielerin verkauft Werbefläche auf ihrem Arm als Non-Fungible-Token
Lebenslangen Platz auf ihrem rechten Arm hat Tennisspielerin Oleksandra Oliynykova der Person zugesichert, die einen zugehörigen NFT kauft. Der Erlös soll Oliynykova dabei helfen, ihre Karriere im Profisport zu finanzieren. Außerdem schreibe sie – gemeinsam mit dem Käufer oder der Käuferin – ein Stück Sportgeschichte, schließlich sei sie es das erste Mal, dass sich eine Sportlerin per NFT sponsern lässt.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Die fünfzehn mal acht Zentimeter große Haut-Werbefläche zwischen Ellbogen und Schulter, die vor allem beim Aufschlag der jungen Frau gut sichtbar ist, brachte Oliynykova nach einigen Tagen auf der Auktionsplattform Opensea wohl mehr als 5.000 Euro ein, und könnte dementsprechend schon bald mit einem Sponsoring-Tattoo bedeckt sein.
3. Der Internet-Quellcode von Sir Tim Berners-Lee
Sir Tim Berners-Lee gilt als der Vater des Internets. Die Quellcode-Originaldateien für den ersten Webbrowser aus dem Jahr 1989 verkaufte er im Juni 2021 als NFT.
Bei einer siebentägigen Versteigerung des Auktionshauses Sotheby’s ergatterte schließlich eine unbekannte Person das NFT-Gesamtpaket, bestehend aus fast 10.000 Zeilen Code, den Original-Websites zur Konzepterläuterung, einer Visualisierung des Codes, einem Brief von Berners-Lee und einem mit Python erstellten „Code-Poster“.
Berners-Lee, der eigentlich nicht für die Kommerzialisierung bekannt ist, musste zunächst Kritik für die Versteigerung einstecken, sie sei „untypisch“ für ihn. Den Erlös von 5,4 Millionen Dollar behielt er allerdings auch nicht für sich, sondern spendete ihn.
4. NFT-Klopapier
Die Marke Charmin vertreibt eigentlich analoges Toilettenpapier – im Frühjahr 2021 hat sie dann aber auch eine entsprechende Digital-Version kreiert.
Der Projektname: Non-Fungible-Toilet-Paper. Man wolle den Kunden eben Komfort mitgeben, „egal, ob Sie auf der Toilette sitzen oder an der Kryptowirtschaft teilnehmen“, so die Beschreibung der Klopapier-Kollektion auf Rarible.
Wer eine digitale Klopapierrolle kauft, erhält zusätzlich einen analogen Aufsteller, der dann in der heimischen Toilette platziert werden kann. Insgesamt eine ziemlich skurrile Aktion – doch immerhin gab Charmin an, den Gesamterlös an die Hilfsorganisation Direct Relief zu spenden.
5. Virtuelle Steine
Ob pixelige Wale oder gelangweilte Affen, die als Band auftreten: Neben Einzel-NTF haben schon so manche Sammlungen in der NFT-Welt für Aufsehen gesorgt. Dazu zählt auch das Projekt Etherock, das tatsächlich schon seit 2017 existiert: Die insgesamt 100 Stein-Cliparts werden teilweise zu Millionenpreisen gehandelt.
Dass sie dabei weder sonderlich kunstvoll, noch irgendwie von Nutzen sind, darüber gibt schon die Website des Projekts Auskunft: „Diese virtuellen Steine erfüllen keinerlei Zweck. Sie sind lediglich dazu da, gekauft und verkauft zu werden und ihrem Eigentümer ein starkes Gefühl des Stolzes darüber zu vermitteln, einer der nur 100 Eigentümer zu sein.“
6. Fürze im Glas
Es gibt wohl kaum einen Trend im Netz, der nicht auch irgendwann in der Fetisch-Branche landet. Das zeigt auch unser letzter schräger NFT-Verkauf, hinter dem die US-amerikanische Reality-TV-Darstellerin Stephanie Matto steckt.
Die junge Frau hatte zunächst Tausende von Dollar eingenommen, indem sie ihre eigenen Fürze in Gläser verpackt und an zahlungswillige Kund:innen verschickt hatte. Weil ihr Körper sich allerdings irgendwann energisch gegen die extra für das Business entwickelten Diät wehrte, musste sich Matto etwas anderes einfallen lassen.
Das Ergebnis: 5.000 digitale Cartoon-Bilder von Furz-Gläsern, die als NFT für 0,05 Ether erhältlich sind.
Eine Art Gewinnspielcharakter gibt’s obendrauf, denn einige der Cartoon-Bilder können laut Matto auch gegen reale Items eingelöst werden – zum Beispiel getragene Unterwäsche oder echte Furzgläser. Da bekommt der Begriff der Gas Fees, die bei Transaktionen auf der Ethereum-Blockchain fällig werden, gleich eine ganz andere Bedeutung …
Passend dazu: 9 Krypto-Projekte, die komplette Scams waren