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Fundstück

NFT gone wild: Diese Clipart-Steine kosten Millionen

Das Projekt Etherrock besteht aus 100 recht ähnlich aussehenden Cliparts von Steinen. Die existieren als NFT auf der Ethereum-Chain und werden seit Jahren gehandelt. Manche kosten Millionen.

3 Min.
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Echt jetzt? (Foto: Little Black Cat - Fotolia.com)

Nein, es handelt sich nicht um einen Aprilscherz und ja, dieses Projekt gibt es wirklich. Auf Etherrock könnt ihr euch 100 Steine-Cliparts anschauen. Manche davon werden von ihren aktuellen Eignern zum Kauf angeboten, die meisten nicht.

Horrende Preise für schlechte Cliparts

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Die Preise, die ihr erst sehen könnt, wenn ihr eure Ethereum-Wallet mit der Seite verbunden habt, liegen zwischen 100 und 1.000 ETH, also zwischen 320.000 und 3,2 Millionen US-Dollar nach aktuellem Kurs. Dafür bekommt ihr die NFT-Version des jeweiligen Cliparts, könnt also nachweisen, dass etwa der „Rock“ mit der „ID 0“ euch gehört. Das Clipart ist dabei nicht einmal besonders aufwendig gezeichnet oder macht in sonstiger Weise etwas her. Es ist einfach eine Zeichnung des immer gleichen Steinumrisses mit Unterschieden bei der Koloration – wobei selbst die schematisch ist. Kurzum, es spricht aus der Sicht des Nicht-NFT-Fans absolut nichts dafür, einen dieser Steine zu kaufen.

NFT-Schnäppchen sehen anders aus – meist auch besser. (Screenshot: t3n / Etherrock)

NFT-Fans hingegen haben mehr Fantasie. Sie wissen, dass die Preise der seit 2017 zirkulierenden Etherrocks beständig steigen werden, solange es gelingt, die Nachfrage hoch und das Angebot niedrig zu halten. Als der anonyme Entwickler, der hinter dem Projekt steht, diese Sammlerstücke im Jahr 2017 erstmals auf den Markt brachte, erstellte er insgesamt 100 Etherrocks und begrenzte das Angebot auf diesen initialen Satz.

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Damit handelt es sich um ein klassisches Sammlerangebot. Das ist nicht weiter ungewöhnlich. Ungewöhnlich erscheint, dass sich ganz offenbar tatsächlich immer wieder Menschen finden, die bereits sind, die horrenden Preise zu zahlen, die erforderlich sind, um einen Eigentumswechsel herbeizuführen.

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Virtuelle Steine ohne Zweck

Dem Projekt kann man dafür kaum die Schuld geben. Auf Etherrock heißt es wahrheitsgemäß: „Diese virtuellen Steine erfüllen keinerlei Zweck. Sie sind lediglich dazu da, gekauft und verkauft zu werden und ihrem Eigentümer ein starkes Gefühl des Stolzes darüber zu vermitteln, einer der nur 100 Eigentümer zu sein.“

Kurz nach den berühmten Cryptokitties gestartet, gehört Etherrock inzwischen zu den Urgesteinen am NFT-Markt. Mehr und mehr Krypto-Sammler werden auf das Angebot aufmerksam. So twitterte der zum Krypto-Investor gewordene Gary Vaynerchuk vor zwei Wochen die bloße Existenz des Etherrock-Projektes in seine Followerschaft. Damit hatte Vaynerchuk offenbar Feuer an die Preise der Etherrocks gelegt. Die heizten sich entsprechend auf.

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Seit der Veröffentlichung von Vaynerchuks Tweet zeigen die Transaktionsaufzeichnungen, dass der Preis für einen einzelnen NFT-Stein von 1,2 ETH (3.900 Dollar) auf 32 ETH (104.000 USD) und 80 ETH (258.000 USD) gestiegen ist. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags gibt es keinen Rock, der unter 320.000 Dollar den Eigentümer wechseln würde.

Warum kaufen Menschen die Public-Domain-Cliparts?

Twitter-Nutzer Z hat in einem Thread erklärt, dass er mit seinem Kauf für 46.300 Dollar ein Stück NFT-Geschichte besitzen wollte.

„Da wir in ein Zeitalter digitaler Sammlerstücke eintreten, gibt ihnen die Tatsache, dass sie zu den frühesten Formen der Kunst gehören und die ersten waren, die etwas gemacht haben, eine Herkunft, die wertvoll ist“, schrieb er. „Die Rocks bieten den perfekten Schockwert, sie sind so dumm, dass sie perfekt sind. Das Schicksal liebt die Ironie.“

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Z ist sicher, dass er damit eine der besten Investitionsentscheidungen überhaupt getroffen hat. Seiner Aussage nach ist der Entwickler weiterhin aktiv. Es werde nun darüber nachgedacht, die Rocks auf den wichtigen NFT-Marktplatz Opensea zu bringen. Ebenso sei im Gespräch, die Rocks zu zerkleinern, sodass sich die Werte von Fels- auf Kieselgröße splittern ließen. Damit wären weit mehr Interessenten im Spiel als mit dem bisherigen Konzept.

Das ist alles schön und gut, erklärt aber nicht, wieso die ursprünglich lizenzfreien Cliparts eines simpel gezeichneten Steines ein derartiges Aufsehen erregen können. Immerhin hätte der Entwickler ja auch etwas auf den Markt bringen können, das wenigstens einen gewissen künstlerischen Eigenwert hat.

Dabei ist es nicht so, dass die Menschen alles kaufen, wenn nur NFT dran steht. Diese Erfahrung musste jüngst Rammstein-Frontmann Till Lindemann machen.

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