Hacker Bowser muss ins Gefängnis: Millionenzahlung an Nintendo nicht genug

Der fiktive Charakter Bowser ist der ewige Antiheld bei „Super Mario“. Namensvetter Gary Bowser geht es mit Nintendo nicht anders. (Foto: Shutterstock/ Ken Weaver)
Seit September 2020 sitzt der heute 52-Jährige in Haft. Im Oktober 2021 wurden Gary Bowser von den US-Behörden insgesamt elf Straftaten vorgeworfen. Die Vorwürfe unter anderem: die Produktion eines USB-Geräts namens SX Pro, das den Kopierschutz der Nintendo Switch umgeht. Bowser, der denselben Nachnamen trägt wie die wütende Riesenschildkröte, die in den Nintendo-Spielen gegen Super Mario verliert, machte dem fiktiven Charakter alle Ehre: Der gebürtige Kanadier bekannte sich in zwei Punkten schuldig und musste insgesamt 14,5 Millionen Dollar Strafe (davon zehn Millionen in einem Zivilverfahren) an den Konzern zahlen. Den Behörden geht das jedoch noch nicht weit genug.
Mehr als drei Jahre Haft für Bowser
Wegen seiner Beteiligung an der Hackergruppe wurde Bowser nun zu 40 Monaten Gefängnis verurteilt. Der „High Level Manager diente als Bindeglied zwischen Hackern und Kundenstamm“, heißt es in der Mitteilung des Justizministeriums vom 10. Februar. „Dieses Piraterieprogramm hat mehr als 65 Millionen Dollar an Verlusten für Videospielunternehmen verursacht“, wird US-Anwalt Nick Brown in der Mitteilung zitiert. „Aber der Schaden geht über diese Unternehmen hinaus und schadet Videospielentwicklern und den kleinen, kreativen Studios, deren Produkte und harte Arbeit im Wesentlichen gestohlen werden, wenn Spiele raubkopiert werden.“
Bowser „prominenter Führer“
In der Mitteilung wird Bowser als „prominenter Führer“ der kriminellen Unternehmung bezeichnet, die auf beliebte Konsolen wie Nintendo Switch, Nintendo 3DS, die Nintendo Entertainment System Classic Edition, Sony Playstation Classic und Microsoft Xbox abzielte. Gerichtsdokumenten zufolge besteht Team Xecuter aus über einem Dutzend einzelner Mitglieder auf der ganzen Welt, darunter Entwickler, Website-Designer, Lieferanten und Wiederverkäufer. Bowsers Rolle in der Verschwörung bestand demnach darin, „die Websites zu verwalten, […] die Geräte zum Verkauf anboten.“
Nintendo ist in der Vergangenheit immer wieder erfolgreich gegen Raubkopierer vorgegangen und gewinnt regelmäßig entsprechende Rechtsstreits, aus denen für die Betreiber der illegalen Softwares Zahlungsverpflichtungen in Millionenhöhe hervorgehen. Sein konsequentes Durchgreifen erklärt das Unternehmen mit der Verantwortung unter anderem für die Tausenden Entwicklerstudios, die sich auf legitimierte Verkäufe der Nintendo-Produkte verlassen.