
Der unter anderem mit Investitionen von VW finanzierte Batteriehersteller Northvolt hat am 29. Dezember den Betrieb seiner Gigafactory Ett im nordschwedischen Skellefteå mit der Produktion der ersten Lithium-Ionen-Batteriezelle aufgenommen.
Erste rein europäische Batteriezelle
Das Unternehmen sieht in der Eröffnung der riesigen Fabrik nicht weniger als ein neues Kapitel in der europäischen Industriegeschichte. Immerhin sei die produzierte Zelle die Erste, die von einem einheimischen europäischen Batterieunternehmen vollständig in einer Gigafactory entworfen, entwickelt und montiert wurde. Damit sei nun der Grundstein gelegt, um die Abhängigkeit der europäischen Autoindustrie von asiatischen Herstellern zu verringern.

Northvolt ist stolz auf diese erste selbstproduzierte Batteriezelle. (Bild: Northvolt)
Damit trifft Northvolt einen Nerv und auf eine riesige Nachfrage. Schon im Vorfeld konnte Northvolt große Abnehmer akquirieren, darunter Volkswagen, BMW, Volvo und Scania. Für die europäische Automobilindustrie ist es lebenswichtig, ihre Abhängigkeit von asiatischen Zell- und Batterieherstellern schnellstmöglich zu verringern. Immerhin sind Batteriezellen das wesentlichste Bauteil am Elektro-Auto.
„Natürlich ist diese erste Zelle nur der Anfang. Wir freuen uns darauf, dass Northvolt Ett in den kommenden Jahren seine Produktionskapazitäten stark ausbauen wird, um den europäischen Übergang zu sauberer Energie zu ermöglichen“, sagte Northvolt-Chef Peter Carlsson in einer Pressemitteilung.
Gigafactory Ett soll ab 2022 liefern
Northvolt arbeitet seit 2017 an der Gigafactory Ett. Verschiedene Arbeiten dauern auch im neuen Jahr noch an. Northvolt verspricht aber, ab 2022 liefern zu können. Die nun in die Serienproduktion überführte Batteriezelle wurde in den Northvolt Labs im schwedischen Västerås entwickelt. Diese Unternehmenseinheit ist seit Anfang letzten Jahres in Betrieb.
Die Gigafactory Ett soll in der Endausbaustufe Batteriezellen mit einem Gesamtenergievolumen von 60 Gigawattstunden pro Jahr produzieren. Das würde Northvolt ein Umsatzvolumen von 30 Milliarden Dollar bescheren.
VW kauft Joint-Venture-Anteil von Northvolt zurück
Northvolt hatte zunächst auch ein Joint-Venture mit VW für eine zweite Batteriezellenfabrik in Salzgitter gegründet. Anfang 2021 hatte das Unternehmen aber erklärt, dass es seinen Anteil an den Autohersteller verkaufen werde.
VW will diesen kritischen Teil der Lieferkette in die eigenen Hände nehmen, um sich als weltweit größter Hersteller von E-Autos etablieren zu können. Die jährliche Batteriezellenproduktion in Salzgitter soll ab 2025 voraussichtlich 40 Gigawattstunden erreichen.