Hilft auch gegen Omikron: US-Armee hat ersten variantenspezifischen Impfstoff fast fertig
„Omikron wird uns alle treffen“, prophezeite Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates Anfang der Woche. Statt zur Normalität zurückzukehren, würden wir jetzt in den „schlimmsten Teil der Pandemie eintreten“, meinte Gates. Während das Boostern, also eine dritte Impfung, wohl zumindest schwere Verläufe verhindern können soll, dürften erst die für März erwarteten angepassten mRNA-Impfstoffe gut gegen die Coronavirus-Variante Omikron wirken. Impfstoff-ausschaltende Varianten und die Notwendigkeit der Vakzin-Anpassung könnten aber künftig obsolet sein.
Am Walter Reed Army Institute of Research, einem Forschungslabor der US-Armee, soll ein erster variantenspezifischer Impfstoff – das sogenannte Spike Ferritin Nanoparticle (SPFN)-Vakzin – kurz vor der Fertigstellung stehen. Geimpfte wären damit nicht nur gegen Omikron, sondern auch gegen mögliche weitere kommende Varianten geschützt, wie Defense One berichtet. Seit Anfang 2020 arbeiten Hunderte Forscher:innen der US-Armee an dem Impfstoff. Im Frühjahr zeigten Versuche an Tieren vielversprechende Ergebnisse. Auch an Menschen wurde SPFN schon ausprobiert – mit Erfolg. Jetzt müsse SPFN noch die Phasen zwei und drei durchlaufen, heißt es aus dem US-Forschungsinstitut.
Anders als die existierenden Impfstoffe verwendet das Vakzin der US-Armee-Forscher:innen ein fußballförmiges Protein mit 24 verschiedenen Andockbereichen, an denen die Spitzen mehrerer Coronavirus-Stämme angebracht werden können. Dabei basiert der Impfstoff auf Ferritin-Nanopartikeln. Bei Ferritin handelt es sich um ein Protein, das Eisen enthält und im Menschen natürlich vorkommt. Werden die Ferritin-Nanopartikel mit Vireneiweißen und einem Wirkverstärker gespritzt, bildet das menschliche Immunsystem Antikörper und T-Zellen.
SPFN: Noch einige Monate bis zur Zulassung
Bei Affen soll der Impfstoff nach zwei Dosen so gut gewirkt haben, dass schon zwei Tage nach der Infektion mit lebenden Viren kein Viruserbgut mehr in den unteren Atemwegen nachzuweisen war. In den oberen Atemwegen war das Virus nach vier Tagen verschwunden, wie focus.de schreibt. Einer der nächsten Schritte ist es jetzt, den Impfstoff an Menschen zu testen, die schon geimpft oder genesen sind. Bis zur endgültigen Zulassung könnte es derweil noch einige Monate dauern.