Oneplus vollführt in diesem Jahr eine grundlegende Strategieänderung. Bislang hatte der Hersteller – mit einer Ausnahme 2015 – ausschließlich Smartphones mit High-End-Ausstattung zu einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis im Programm. Mit dem Nord (Test) nahm Oneplus im Sommer ein neues Mittelklasse-Modell ins Sortiment auf, mit der Ankündigung, es sei das erste einer ganzen Serie. Mit dem N10 5G und N100 verkauft der Hersteller jetzt Smartphones zwischen 350 und 199 Euro. Was steckt drin?
Oneplus N10 5G: 90 Hertz für 350 Euro
Mit dem N10 5G bringt Oneplus sein 90-Hertz-Display in ein Smartphone für 350 Euro. Das Display hat eine Diagonale von 6,49 Zoll und löst mit Full-HD-Plus (2.400 x 1080 Pixel, 405 ppi) auf. Während das erste Nord noch ein Oled-Display verbaut hat, setzt Oneplus beim N10 5G auf ein IPS-Panel. Der Fingerabdrucksensor ist wegen der Displaytechnologie entsprechend nicht mehr im Bildschirm sondern auf der Rückseite untergebracht.
Als Prozessor ist zudem nicht wie beim ersten Nord ein Snapdragon 765G verbaut, sondern ein schwächerer Snapdragon-690-Mittelklassechip, der im Juni 2020 vorgestellt wurde. Er wird von sechs Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Flash-Speicher unterstützt. Rückseitig ist eine Quad-Kamera verbaut: Der primäre Sensor hat 64 Megapixel mit f/1.79-Blende, der von einer Acht-Megapixel-Ultraweitwinkel mit 119 Grad, einer Makrokamera mit zwei Megapixeln und einer Fünf-Megapixel-Tiefenkamera begleitet wird. Die Frontkamera mit 16 Megapixeln ist in einem Punchhole im Display untergebracht.
Wie bei den anderen Geräten des Herstellers – mit Ausnahme des neuen Oneplus 8T, das mit bis zu 65 Watt lädt –, kann der 4.3000-Milliamperestunden-Akku des N10 5G mit bis zu 30 Watt geladen werden. Wie der Name verrät, bietet das Smartphone 5G.
N100: Oneplus‘ erstes Smartphone für unter 200 Euro
Das N100 ist mit 199 Euro das günstigere der beiden neuen Modelle. Es hat ein 6,52-Zoll-LC-Display mit 60 statt 90 Hertz. Die Auflösung ist mit 1.600 x 900 Pixel nicht sonderlich hoch und bewegt sich zwischen HD-Plus und Full-HD-Plus. Der verbaute Qualcomm Snapdragon 460 ist in der Einstiegsklasse verortet und wird von vier Gigabyte RAM und 64 Gigabyte Flash-Speicher unterstützt, der per Micro-SD-Speicherkarte erweitert werden kann.
Dank seines 5.000-Milliamperestunden-Akkus dürfte das N100 ein regelrechter Dauerläufer werden. Aufgeladen werden kann es indes nur mit bis zu 18 Watt, was auf Niveau eines iPhone 12 (Test) oder Pixel 5 (Test) liegt. Die rückseitige Kamera hat nur drei Linsen verbaut: Die Hauptkamera besitzt einen 13-Megapixel-Sensor, die beiden weiteren Zwei-Megapixel-Sensoren dienen in erster Linie für Porträt- und Makroaufnahmen. Wie das N10 5G verfügt das N100 über einen rückseitigen Fingerabdrucksensor und Stereolautsprecher. 5G fehlt dem günstigen Smartphone.
Beide Smartphones laufen auf der hauseigenen OxygenOS-Version 10.5, die noch auf Android 10 basiert. Das N10 5G, das in der Farbe Midnight Ice angeboten wird, kostet mit 349 Euro 50 Euro weniger als das erste Nord-Modell, das in unsrem Test sehr gut abgeschnitten hat. Das günstige Modell wird ausschließlich in der Farbe Midnight Frost verkauft.