Anzeige
Anzeige
Fundstück

Online-Meetings: Besser ohne Kamera – sagt diese US-Studie

Die Kamera im Online-Meeting einzuschalten, ist ein häufig gehörter Ratschlag. Eine Forschergruppe zieht diesen Tipp jedoch in Zweifel. Es könnte manchmal besser sein, ohne Kamera zu kommunizieren.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Online-Meetings: Kamera an oder aus? (Foto: Shutterstock-R R)

Wer im Homeoffice sitzt, bekommt nicht viel von den Team-Mitgliedern mit. Oft wird über Einsamkeit geklagt. Ein häufig gegebener Tipp lautet deshalb, dass zumindest in Online-Meetings mehr Gesicht der Teilnehmenden gezeigt werden solle. Das ersetzt zwar nicht den persönlichen Kontakt, aber schlussendlich menschelt es mehr als ohne.

Anzeige
Anzeige

Überhaupt gilt die Face-to-face-Kommunikation als ehrlicher und authentischer. Sie gibt Gesprächen eine weitere Informationsebene. In Gesichtern lassen sich beispielsweise Gefühle ablesen.

Viele Führungskräfte glauben deshalb, dass die Kommunikation über Kameras besser funktioniert, da diese Gespräche möglichst nah an ein persönliches Treffen heranreichen. Sie ermutigen deshalb ihre Kolleginnen und Kollegen, die Kameras in ihren Arbeitsgeräten im Online-Meeting anzuschalten.

Anzeige
Anzeige

Online-Meetings: Kamera an oder aus?

Eine Studie aus dem März 2021, die der Harvard Business Manager thematisiert hat, zieht jedoch die uneingeschränkten Vorteile etwas in Zweifel.

Darin haben US-Forschende insgesamt 198 Teilnehmerpaare, die remote arbeiten, in zwei Gruppen aufgeteilt und ihnen verschiedene Aufgaben gegeben, um deren sogenannten „kollektive Intelligenz“ zu messen. Der Begriff beschreibt das Phänomen, dass die individuellen Handlungen vieler einzelner Personen zu einer systematischen Lösung eines übergeordneten Problems führen.

Anzeige
Anzeige

Nachdem sie verschiedene Aufgaben gelöst hatten, kamen die Teilnehmerpaare jedes Mal zusammen, um ihre Resultate zu besprechen. Die der ersten Gruppen kommunizierten über Videocalls, die in der zweiten nur über die Audiofunktion.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beurteilten anschließend mithilfe einer künstlichen Intelligenz die Synchronität der Gesichtsausdrücke und der sogenannten prosodischen Sprache der Probandinnen und Probanden – sprich den Tonfall, den Rhythmus und andere Stimmparameter. Zudem beobachteten sie, wie gut sie sich beim Sprechen abwechselten.

Anzeige
Anzeige

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Videofunktion weder die kollektive Intelligenz noch die Synchronität der Gesichtsausdrücke verbessert hat. Überraschend war jedoch, dass die Teilnehmerpaare, die sich nur hörten und nicht sahen, ihre Stimmparameter besser miteinander synchronisierten und so offenbar abwechselnder sprachen.

Oder anders gesagt: Niemand fiel sich ins Wort.

„Ein eingeschränkter Zugang zur Videofunktion könnte die Kommunikation und soziale Interaktion während des gemeinsamen Problemlösens verbessern“, heißt es von den Forschenden. „Offenbar entstehen so weniger Reize, die die Menschen ablenken.“

Anzeige
Anzeige

Inwiefern die Studie tatsächlich repräsentativ ist, bleibt jedoch offen. Um wirklich aussagekräftig zu sein, müsste weitere Forschungsteams das Ergebnis in eigenen Tests überprüfen. Die Datenlage ist somit noch zu gering, um wirklich beweiskräftig zu sein.

Nichtsdestotrotz: Wer im Team gerne mit verschiedenen Kommunikations- und Meeting-Formen experimentiert, könnte auch in dieser Studie etwas Inspiration finden.

5 verrückte Meetingraum-Ideen

5 verrückte Meetingraum-Ideen Quelle: https://www.red-dot.org/project/flowspace-pod-54208
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige