
Dem deutschen Onlinehandel geht es gut, sehr gut sogar. (Foto: Shutterstock)
Der E-Commerce legt insgesamt mit einem Plus um 11,3 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2018 zu. Das belegen die aktuellen Zahlen der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (BEVH) auch für das 2. Quartal 2019. Danach gaben die Verbraucher zwischen April und Juni im Onlinehandel 17,363 Milliarden Euro aus – im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es 15,6 Milliarden Euro. Fasst man den Onlinehandel und den klassischen Versandhandel zusammen, kommt man auf 17,96 Milliarden Euro. Will sagen: Außerhalb der diversen internetbasierten Kanäle findet kaum noch weiterer Handel statt (gerade einmal gut drei Prozent). Digitale Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen und Co. verzeichnen einen Umsatz von 4,81 Milliarden Euro (Plus von 4,4 Prozent gegenüber Vorjahresquartal).
Ordentlich gewachsen sind die Waren des täglichen Bedarfs („fast moving consumer goods“, auf Handelsdeutsch Schnelldreher). Darunter fallen Verbrauchsgüter wie Lebensmittel, Drogerieartikel und Tierbedarf. Der Gesamtumsatz stieg um 14,2 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 1,249 Milliarden Euro. Immerhin 407 Millionen Euro entfielen dabei auf Lebensmittel – 17,9 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Zufrieden dürften die Händler auch in den Bereichen Möbel, Lampen und Dekoration sein (14,4 Prozent Wachstum) sowie bei DIY-Artikeln, Blumen und Hobbyartikeln. Einen erklecklichen Anteil macht auch der Modehandel aus, der sich auf 3,2 Milliarden Euro Umsatz erhöhte. Traditionell stark auch die Warengruppen Computer und Spiele sowie der Bereich Elektronikartikel und Telekommunikation, auch wenn hier aufgrund der fortgeschrittenen Marktreife die Zuwachsraten prozentual geringer ausfallen.
Auffällig ist auch ein Wandel hin zu Onlinemarktplätzen und Plattformen mit mehr als acht Milliarden Euro Umsatz im E-Commerce. In absoluten Zahlen kaufen die Deutschen immer mehr über Plattformen online ein. Die Kategorie „Multichannel“ mit E-Commerce-Anbietern aus dem stationären Einzelhandel und Katalog-Versandhandel wuchs im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent, wobei die Versender mit Herkunft aus dem stationären Geschäft ein nur unterdurchschnittliches Plus von 5,9 Prozent erreichten. Die über viele Jahre geltende Regel, dass ein Onlinehändler die Markenbekanntheit des bestehenden Altgeschäfts nutzen kann, ist also nicht mehr so gravierend – und reine Onlinemarken haben sich etabliert.
Für das Gesamtjahr rechnet der BEVH mit einem Gesamtumsatz im reinen Onlinehandel von 72 Milliarden Euro. Das würde eine Zuwachsrate von 10,5 Prozent übers Jahr bedeuten. Für den Gesamtmarkt des Versandhandels rechnet der BEVH mit einem Wachstum von 8,6 Prozent auf rund 73,95 Milliarden Euro brutto.
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