Es ist fast so etwas wie ein Ritterschlag: Paypal öffnet sich für Kryptowährungen – zunächst einmal für Bitcoin, Bitcoin Cash Litecoin und Ethereum. Und auch wenn das zunächst einmal nur für die USA angekündigt wurde (und gerade im europäischen Raum eher in zwei als in einem Jahr verfügbar sein wird), ist das ein Ereignis, das einerseits Krypto-Fans begeistert, andererseits aber auch in der Payment- und Bankenwelt für Aufsehen sorgt. Dort – insbesondere auf dem Parkett der Währungshüter und Zentralbanken – denkt man zwar inzwischen laut über den Umgang mit zentralbankgestützten Kryptowährungen nach. Bis es allerdings wirklich soweit ist, dass das mehr als nur Gedankenspiele sind, dürfte noch einige Zeit vergehen. Denn insbesondere auf Seiten der Bundesbank sitzen hier noch die Bedenkenträger, die das Thema lieber auf die lange Bank schieben oder gar aussitzen würden.
Immerhin: Mit einem großen Partner wie Paypal könnte die Ablehnung, die große Teile der Bankenwelt Kryptowährungen entgegenbringen, etwas aufgeweicht werden. Denn dass dieser Schritt nicht nur den Paypal-Kurs steigen lässt, hat auch mit dem Stellenwert zu tun, den Paypal vorweisen kann: 325 Millionen aktive Nutzer weltweit, davon rund 21 Millionen in Deutschland, sind ein Pfund, mit dem das Bezahlsystem wuchern kann.
Global P(l)ayer Paypal interessiert sich für Bitcoin
Und so ist es einerseits ein Gewinn für die Kunden, die nun via Paypal Kryptowährungen kaufen, verkaufen und aufbewahren können. Das geht vor allem auf Kosten kleinerer Plattformen, die mit oftmals größerem technischen Aufwand für den Kunden derartige Dienste anbieten. Es ist aber auch ein Gewinn an Credibility für die Kryptoszene. Denn wahrscheinlich braucht es einen großen Partner wie Paypal, um Vertrauen in die Idee der Kryptowährungen auch bei solchen Verbrauchern zu erzeugen, die bislang noch nicht überzeugt sind.
Denn bisher – machen wir uns nichts vor – gibt es zwar einzelne Händler, die insbesondere Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren, aber die großflächige Akzeptanz fehlt. Und der Schritt bringt gerade die Banken und Kreditkartenunternehmen in Zugzwang. Denn diskutiert wird zwar in vielen Häusern über den Umgang mit Kryptowährungen spätestens seit 2018 – doch gerade etablierte Banken tun sich im Umgang mit dem digitalen Thema deutlich schwerer, als sie es eigentlich müssten.