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PR-Team aufgelöst: Tesla spricht nicht mehr mit Journalisten

Schon länger beschweren sich Kollegen aus den USA, dass sie auf Anfragen an die Presseabteilung von Tesla über Monate hinweg keine Antwort bekommen. Jetzt ist klar, warum.

2 Min. Lesezeit
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Tesla-Chef Elon Musk. (Foto: dpa)

Der Elektroautobauer Tesla hat seine PR-Abteilung aufgelöst und verzichtet offenbar künftig auf den Austausch mit Journalisten, wie die auf E-Mobilität spezialisierte Newsseite Electrek in Erfahrung gebracht hat. Damit sei es Tesla wieder einmal gelungen, auf einem Gebiet der erste zu sein, wie Electrek-Chefredakteur Fred Lambert süffisant kommentiert. Zuvor hatten zahlreiche Journalisten immer wieder vergeblich versucht, auf ihre Anfragen ein Statement von dem Konzern zu bekommen.

Tesla-Insider: „Wir haben kein PR-Team mehr“

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„Wir haben kein PR-Team mehr“, zitiert Electrek einen nicht namentlich genannten Firmeninsider. In den USA soll Keely Sulprizio die letzte Person gewesen sein, die offiziell für die PR-Arbeit bei Tesla verantwortlich war. Sulprizio hatte Tesla im Dezember verlassen und im März bei Impossible Foods angeheuert, wo sie als Kommunikationsdirektorin tätig ist.

Nach ihrem Abgang soll nach und nach so ziemlich jeder bisher im PR-Team tätige Mitarbeiter Tesla entweder verlassen oder intern in eine andere Abteilung gewechselt sein. Die PR-Manager Alan Cooper, Alexander Ingram und Gina Antonini etwa sollen Electrek zufolge auf Positionen wie Direktor für Nachfragegenerierung sowie für Mitarbeitererfahrung oder Chef für Content im Design-Bereich gewechselt haben.

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Die für internationale Kommunikationsarbeit zuständige Danielle Meister ist im April zu Whatsapp gewechselt. Rich Otto, der zuletzt noch für die Kommunikation mit Youtubern und Jay Leno zuständig gewesen sein soll, ist jetzt als Produktmanager tätig. In Europa und Asien soll es laut Electrek noch einige PR-Manager geben, aber der Kern des global tätigen Teams sei nicht mehr aktiv.

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Deutscher PR-Chef Keuchel ging im August 2019

In Deutschland war im vergangenen Jahr der bekannte Szenekopf Stefan Keuchel nach nur wenigen Monaten im Amt als Teslas PR-Chef für den deutschsprachigen Raum zurückgetreten und zum Berliner Tretroller-Startup Circ gewechselt. Als Grund gab Keuchel damals gegenüber t3n an, dort „deutlich mehr Gestaltungsspielraum“ erhalten zu können. Offenbar war der mediale Dauerbeschuss wegen Elon Musks Eskapaden nicht förderlich für die Durchführung eigener Projekte. Bei Circ ist Keuchel allerdings Ende November auch schon wieder ausgestiegen.

Künftig bleibt Journalisten also nur noch der Versuch, via Twitter direkt mit Tesla-Chef Elon Musk Kontakt aufzunehmen. Hin und wieder greift der Multimilliardär dort Fragen auf oder in Diskussionen ein. Warum Tesla den Kontakt zur Presse meidet, ist nicht klar. Der Konzern selbst hat sich dazu bisher nicht geäußert. Zu vermuten steht, dass Musk es satt gehabt haben könnte, unfair behandelt zu werden – so sieht es der Tesla-Chef jedenfalls. Eine entsprechende t3n-Anfrage bei der Presseabteilung des E-Autobauers läuft.

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Ribert Lirert

Niemand braucht eine PR Abteilung. Da kommt eh nur Marketinggeschwurbel ohne Informationen raus, der dann von „Journalisten“ weitergeplappert wird.

So spart sich Tesla kosten. Außerdem haben die ja auch Twitter und einen Blog. Das reicht auch. Anschreiben können die News ja eh.

Antworten
Dieter Petereit

Wer in Unternehmen die Blogs und Social-Kanäle füllt, scheint Ihnen bislang nicht klar zu sein, was?

Antworten
Ingo

LOL… machen das nicht Bots? ;-)

Ribert Lirert

Ich meinte die Presseabteilung. Die braucht keiner. Marketing ist nicht PR.

Christoph R.

„Tesla hat die Presseabteilung aufgelöst. Eine entsprechende t3n-Anfrage bei der Presseabteilung des E-Autobauers läuft.“

Genau mein Humor!

Antworten
Jörn Brien

Gut erkannt :)

Antworten
Mario

Auf Hochglanz polierte, 1:1 von diversen News-Outlets regurgitierte PR-Meldungen, braucht ja auch kein Mensch. Es gibt allerdings genügend über Tesla zu berichten – da bleibt den Journalisten wohl in Zukunft nur wieder die eigene investigative Arbeit… sowas hat den Beruf einmal zu dem gemacht, was er mal war.
Die Leser wollen, glaube ich, auch weiterhin Insider-Wissen lesen über die Arbeitsbedingungen, Fertigungsqualität, neue Produkte etc. von Tesla.

Antworten
Dieter Petereit

Schön. Dann gerne hinfahren, klingeln „Tach, ich wollte mal aus Ihrem Inneren berichten“ und schauen, was passiert.

Antworten
Mario

Investigativer Journalismus. Das war tatsächlich mal der Grund, warum man die Presse „die vierte Gewalt der Demokratie“ nannte. Weil sie Dinge öffentlich machten, von denen andere, mächtige und einflussreiche Leute nicht wollten, dass sie ans Licht kommen… „richtige“ Journalisten haben dafür Mittel und Wege ;-)

Dieter Petereit

Sie glauben also, dass jedes Nachrichtenthema auf dieser Erde einen Undercover-Investigativen erfordert, der sich unter der Grasnarbe an die Information ran robbt? Da denken Sie besser nochmal drüber nach.

Michael W. Dietrich

Wenn der Charismatische CEO 39 Mio Follower auf Twitter hat, kann man sich Technologie-fachlich unterbelichteten PR-Schwurbler, die eh nur Verfälschungen der Wahrheit produzieren auch sparen.

Müsste mir eh erst mal jemand eine Publikation zeigen, die von einer PR-Abteilung erreicht werden könnte und die eine ähnliche Reichweite hat.

Es kommen die Einschläge immer näher für die „Journalisten“ deren Geschäft lediglich ist, mit der vorgegebenen Agenda ihrer bestehenden Werbekunden Stories zu produzieren, um damit von anderen potentiellen Kunden zusätzliche Werbeschaltungen quasi als Schutzgeld erpressen zu können. Bis dahin wird Tesla mit dem bischen FUD das die mafiösen Strukturen der heutige Preselandschaft produzieren locker leben können.

Antworten
EW

Kann ich nachvollziehen. Leider berichtet vielerorts die Fachpresse über Elektroautos ähnlich wie die britische Boulevardpresse über Celebrities – mit Clickbaits, sensationalistisch und mit wenig Sachverstand. Manche Berichterstattungen erinnern an die Situation vor 100 Jahren, als Henry Ford versuchte, die Vorteile seines Ford gegen die Pferdewagen deutlich zu machen.

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