Präsentationen pimpen mit Pechakucha: Japanische Technik nicht nur für Powerpoint

(Foto: Shutterstock/Rawpixel.com)
Präsentationen, ob mit Powerpoint erstellt oder nicht, wirken oft überladen oder schlicht langweilig. Meist wollen die Vortragenden zu viele Informationen auf einmal transportieren oder verlieren während der Präsentation den roten Faden. Die 2003 von den Architekten Astrid Klein und Mark Dytham in Tokio entwickelte Technik Pechakucha soll dabei helfen, Präsentationen radikal zu verbessern, wie CNBC schreibt.
Präsentationen nach dem 20-mal-20-Prinzip
Die Idee ist ziemlich einfach, aber wirkt, wenn man sich konsequent daran hält: Fass dich kurz, entwirf übersichtliche Folien und bereite dich gut vor. Das Pechakucha-Motto lautet „20 mal 20“ – für Präsentationen sollten maximal 20 Folien eingesetzt werden. Pro Folie haben die Vortragenden höchstens 20 Sekunden Zeit.
Wichtig ist es zudem, sich vorab klar zu machen, welcher Typ Vortragender man selbst ist. Für die Erstellung der Folien macht es einen großen Unterschied, ob man am liebsten mit Daten und Fakten arbeitet oder lieber auf Storytelling setzt. Freilich sollte man sich im Vorfeld auch überlegen, mit welcher Art von Zuhörern man es zu tun bekommt – und die Präsentation entsprechend darauf abstimmen.
Der Autor und Leadership-Experte Mark Murphy hat die fünf Regeln des Pechakucha so zusammengefasst:
- Du hast nur 20 Folien, das ist alles
Bei jeder einzelnen Folie sollten sich die Vortragenden fragen, was die Zuhörer daraus lernen oder welche Fragen sich daraus ergeben können und ob sie zu dem Gesamtthema passt.
- Du hast nur 20 Sekunden Zeit für Erläuterungen
Das Skript muss entsprechend radikal gekürzt werden. Auch möglich ist es, Folien ganz, ohne Kommentar auf das Publikum wirken zu lassen.
- Deine Wörter sollten visuell sein
Vortragende sollten beim Erzählen auf das Vermitteln von Bildern setzen.
- Verzichte auf komplexe Diagramme und textlastige Aufzählungen
Der Text sollte auf ein Minimum reduziert werden, Bilder eine hohe Aussagekraft haben.
- Übe, bis du es richtig draufhast
Vortragende sollten ihre Präsentation am besten vor einem Testpublikum üben, um gleich Feedback einholen zu können.
Pechakucha-Nächte in 1.000 Städten
Zur Popularität der Pechakucha-Methode hat sicher auch beigetragen, dass deren Erfinder von Beginn an sogenannte Pechakucha-Nächte veranstaltet haben. Bei diesen Netzwerkveranstaltungen sollen sich junge Menschen kennenlernen und sich gegenseitig ihre Arbeiten zeigen können. Den Veranstaltern zufolge gibt es solche Nächte schon in über 1.000 Städten weltweit, auch in Deutschland.
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