
Es dürfte eher als Kuriosum denn als ernstzunehmende Entwicklung zu betrachten sein. Dennoch erscheint durchaus interessant, was dem mittlerweile 13 Jahre alten Project Sandcastle nun innerhalb eines Monat gelungen sein soll.
Unter Verwendung der Virtualisierungs-Engine Corellium, die von Apple auf dem Klageweg angegriffen wird, besteht die Möglichkeit, Android 10 auf einem iPhone 7, 7 Plus oder einem iPod Touch der siebten Generation zu installieren und zu verwenden. Maßgeblich für den Erfolg scheint damit Apples A10-SoC (System-on-a-Chip) zu sein.
Das funktioniert derzeit mehr schlecht als recht. Zu groß sind derzeit noch die Einschränkungen. So kann das virtualisierte Android zwar die CPU, nicht aber die GPU und auch nicht das Audio-System, Bluetooth, die Kamera oder eine etwaige Mobilfunkverbindung nutzen. WLAN funktioniert zumindest auf den beiden iPhones. Google-Dienste werden nicht mitgeliefert. Ein Zugriff auf den Play-Store ist damit ebenfalls nicht möglich. Zudem müssten bestimmte Android-Apps speziell angepasst werden, wie die Entwickler erläutern.
Die Installation des als Beta herunterladbaren Android-Builds sollten sich nur terminal-affine Zeitgenossen mit einem tiefen Verständnis der technischen Zusammenhänge zutrauen. Ein Installationsprogramm, das auch interessierten Halbwissenden einen Versuch ermöglichen würde, gibt es nicht.
Dabei ist die Nutzung von Correlium jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Denn mit Correlium sollen generell alle ARM-basierten Betriebssysteme auf allen ARM-basierten Servern laufen.
Project Sandcastle liefert den Android-Build mit dem Open Launcher und dem Signal-Messenger als Standard aus. So könne eine sichere Kommunikationsumgebung auf einem iPhone geschaffen werden, die mit dem nächsten Neustart des Systems komplett verschwunden sei, erklären die Entwickler. Damit ist bereits klar, in welche Richtung die Lösung zielt.
Apple soll bereits mehrfach versucht haben, Correllium zu kaufen. Das wurde im Rahmen der Urheberrechtsklage gegen das Unternehmen bekannt.
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