Psyche-Mission der Nasa: Was du über die Erkundung des Metallasteroiden wissen musst

Die Nasa-Sonde Psyche erreicht 2029 den gleichnamigen Metallasteroiden. (Künstlerische Darstellung: Nasa/JPL-Caltech/ASU)
Eigentlich hätte die Psyche-Mission der Nasa schon im Sommer 2022 starten sollen. Sie musste aber aufgrund von Softwareproblemen verschoben werden. Am Donnerstag, 12. Oktober 2023, ist es jetzt so weit.
Die Raumsonde Psyche wird sich auf eine lange Reise begeben und nach Absolvieren der über 3,5 Milliarden Kilometer langen Strecke im Jahr 2029 an ihrem Ziel, dem ebenfalls Psyche getauften Asteroiden, ankommen. Dort wird die Sonde Psyche den Asteroiden über einen Zeitraum von 26 Monaten genau unter die Lupe nehmen.
Der ungewöhnliche Asteroid hat das besondere Interesse der Forscher:innen geweckt, weil er fast vollständig aus Metallen wie Eisen und Nickel zu bestehen scheint – ähnlich wie der Kern der Erde. Mit einem Durchmesser von knapp 230 Kilometern ist Psyche zudem einer der größten Asteroiden in unserem Sonnensystem.
Bisher deutet alles darauf hin, dass Psyche der Überrest eines entstehenden Gesteinsplaneten ist. Es könnte sich etwa um den nackten Kern eines Planetenvorläufers handeln, der sich einst in der protoplanetaren Scheibe unseres Sonnensystems befunden hat.
Psyche könnte die felsigen Außenschichten schließlich durch Kollisionen verloren haben. Für Forscher:innen ist die Erkundung daher eine einzigartige Möglichkeit, mehr über die Entstehung von Planeten wie der Erde und ihrer Kerne zu erfahren.
Psyche könnte aber auch auf andere Weise entstanden und kein nackter Planetenkern sein. In diesem Fall, so die Hoffnung, könnte man auf ein bisher noch nie gesehenes Objekt aus der Urzeit des Sonnensystems gestoßen sein, wie die Nasa schreibt.
Für ihre umfangreichen Untersuchungen hat die Psyche-Sonde drei wissenschaftliche Instrumente an Bord. Ein Magnetometer wird nach einem möglichen Magnetfeld suchen. Dessen (ehemaliges) Vorhandensein würde die Planetenkerntheorie stützen.
Die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung des Asteroiden soll ein Gamma- und Neutronenspektrometer übernehmen. Für die Aufnahme von Bildern, die Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Oberfläche und der inneren Struktur von Psyche zulassen, zeichnet eine Multispektralbildkamera verantwortlich.
Auch die Schwerkraft des Asteroiden nimmt Psyche ins Visier – über die Analyse der Radiowellen, mit denen die Sonde kommuniziert. Dadurch sollen Rotationsverhalten, Masse und Schwerkraftfeld des Asteroiden bestimmt werden können.
Ebenfalls spannend für Interessierte: Erstmals auf einer längeren Reise kommt bei Psyche ein von Hall-Effekt-Triebwerken befeuertes solarelektrisches Antriebssystem zum Einsatz. Dieses nutzt Solaranlagen und Sonnenenergie, um elektrische und magnetische Felder zu erzeugen, wie die Nasa erklärt.
Diese Felder beschleunigen geladene Xenon-Atome (Ionen) und stoßen diese mit so hoher Geschwindigkeit aus, dass ein Schub entsteht. Sichtbarer Nebeneffekt: Ähnlich, wie es in manchen Science-Fiction-Filmen zu sehen ist, wird das von der Raumsonde ausgestoßene ionisierte Gas dann bläulich leuchten.
Wenn ihr euch für die Psyche-Mission interessiert, findet ihr ab Ende Dezember auf dieser Seite regelmäßig neue von der Raumsonde aufgenommene Bilder. Aktuelle Nachrichten zur Nasa-Mission zum Asteroiden Psyche gibt es auf der entsprechenden Website.
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