Satellitenkommunikation landet in diesem Jahr auf Android-Smartphones. Damit eifert Qualcomm Huawei nach, die diese Funktion schon für das chinesisches Modell des Mate 50 Pro angekündigt hatten; und auch auf Apples iPhone-14-Modellen steht eine Notruf-SOS-Funktion seit Dezember in Deutschland und weiteren Ländern zur Verfügung.
Snapdragon Satellite: Qualcomm kooperiert mit Satellitentelefonpionier Iridium
Als Partner hat Qualcomm sich den Satellitenkommunikationspionier Iridium an Bord geholt, der für seine Satellitentelefone und sein Netz, das, bestehend aus 66 Satelliten, rund um den Globus gespannt ist, bekannt ist.
Im Unterschied zu Besitzer:innen von Iridium-Telefonen, die das Netz auch zum Telefonieren nutzen können, können Nutzer:innen von Qualcomms Snapdragon Satellite lediglich das Versenden und Empfangen von Textnachrichten via Satellit nutzen.
Das Iridium-Netzwerk deckt laut Unternehmen den kompletten Globus von Pol zu Pol ab, sodass Besitzer:innen eines entsprechenden Smartphones SMS aus der entlegensten Region in der Antarktis oder aus Brandenburg absetzen können.
Neben Iridium, die die Infrastruktur bereitstellen, ist zudem der für Sportuhren und Navigationsgeräte bekannte US-Hersteller Garmin involviert. Er stellt die Notfallortungs- und Notruffunktionen für Snapdragon Satellite bereit.
Android-Smartphones mit Snapdragon 8 Gen 2 als Voraussetzung
Laut Qualcomm wird die Satellitenkommunikation zunächst von Smartphones unterstützt, die mit dem hauseigenen Snapdragon 8 Gen 2 ausgerüstet sind. Ermöglicht wird die Satellitenkommunikation durch das Snapdragon-5G-Modem-RF-System, so der Hersteller. Die Lösung für Smartphones setzt auf Iridiums „wetterbeständiges L-Band-Spektrum von Iridium für Uplink und Downlink“, so Qualcomm.
Der Start der neuen Notruffunktion per Snapdragon Satellite sollen zum einen „auf Smartphones der nächsten Generation verfügbar sein“, wobei wir unter anderem auf Support für das Samsung Galaxy S23 Ultra tippen, das in wenigen Wochen vorgestellt wird und dem eine entsprechende Funktion nachgesagt wird. Bereitgestellt werden soll die Funktion indes erst ab der zweiten Jahreshälfte 2023 „in ausgewählten Regionen“.
Start erst mit Android 14?
Der Hinweis, dass die Funktion erst in der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein soll, könnte darauf hindeuten, dass sie erst mit der nächsten Android-Version mit der Ordnungszahl 14 genutzt werden kann. Ob dem so ist, haben wir direkt bei Qualcomm nachgefragt.
Interessant ist die Information von Qualcomm dahingehend, dass Googles Android-Chef Hiroshi Lockheimer im September 2022 sagte, dass die nächste Android-Version einen nativen support für Satellitenkommunikation haben wird.