Rasantes Rendezvous: Wenn sich die Mondumlaufbahnen zweier Raumsonden kreuzen
Laut einer Mitteilung der Nasa waren die beiden Sonden relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit von 11.500 km/h unterwegs, wobei die Belichtungszeit bei nur 0,338 Millisekunden gelegen habe. Das Ergebnis: Auf der ersten Aufnahme erscheint Danuri als schmaler, verpixelter Streifen, der ohne Hintergrundwissen wohl kaum als Raumsonde erkennbar wäre.
Dreimal kamen sich die Raumsonden nahe
Der Abstand zwischen den beiden in entgegengesetzter Richtung fliegenden Raumsonden betrug dabei nur fünf Kilometer, die sich LRO über Danuri befunden hatte. Dieser war noch einmal um einen Kilometer kleiner, als die beiden Sonden sich ein zweites Mal begegneten.
Beim dritten und letzten Aufeinandertreffen betrug der Abstand dann acht Kilometer. Dass Danuri auf diesem Foto kaum mehr zu erkennen ist, wird durch ein anderes Detail wettgemacht: Im Hintergrund der Sonde ist deutlich ein zwölf Kilometer großer Krater inmitten der Mondlandschaft zu sehen.
LRO und Danuri haben eine Vorgeschichte
Das Zusammentreffen der beiden Raumsonden war übrigens nicht deren erste Begegnung. Am 7. April 2023 hatten sie sich schon einmal bis auf eine Entfernung von 18 Kilometern aneinander angenähert – und damals war es Danuri, die LRO mit einer von der Nasa bereitgestellten Shadowcam fotografierte.
Der LRO der Nasa umkreist den Mond bereits seit knapp 15 Jahren und hat unter anderem dessen Kartierung als Ziel. Die Raumsonde Danuri dagegen, die auch als Korean Pathfinder Lunar Orbiter (KPLO) bezeichnet wird, befindet sich erst seit Dezember 2022 in der Umlaufbahn des Mondes.
Die Raumfahrtagenturen der USA und Südkoreas arbeiten übrigens zusammen. Unter anderem unterstützt die Nasa das Korea Aerospace Research Institute (Kari) bei der Navigation und der Kommunikation mit Danuri.