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Raspberry Pi 4 verspricht Leistung eines Desktop-PCs

Die Raspberry Foundation hat den Raspberry 4 angekündigt. Der macht einen erstaunlichen Sprung in Richtung Einsteiger-PC und kommt mit bis zu vier Gigabyte RAM, USB 3.0 und 4K-Performance.

3 Min.
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(Foto: Raspberry Pi Foundation)

Eine „Desktop-PC-Performance, vergleichbar mit einem Einsteiger-PC der x86-Welt“ verspricht die Raspberry Foundation, die jetzt den Raspberry Pi 4 Model B vorgestellt hat. In dem neuen, bis dato schnellsten Raspberry Pi versieht ein Broadcom-BCM2711-SoC mit vier 1.5-Gigahertz-Cortex-A72-CPU-Kernen den Dienst. Gegenüber dem Quadcore-Cortex-A53-CPU, der im Raspberry 3 werkelt, ist das ein echter Fortschritt. Statt der Speicherausstattung von einem Gigabyte, die im Pi 3 standardmäßig zu finden war, können Nutzer jetzt zwischen einem, zwei und vier Gigabyte DDR4-Speicher wählen.

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Der Pi 4 bietet wiederum Gigabit-Ethernet und vier USB-Ports, wobei immerhin zwei das Upgrade auf USB 3.0 erhalten sollen. Neu auch: Die Stromversorgung kommt jetzt nicht mehr über den in die Jahre gekommenen Micro-USB-Port wie bei den Vorgängermodellen, sondern über eine USB-C-Schnittstelle. Wieder dabei ist auch der 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, der als vierpolige Lösung Audio und Composite Video bietet.

Statt dem bewährten Full-Size-HDMI-Anschluss gibt’s zwei Micro-HDMI-Anschlüsse – und damit die Möglichkeit, zumindest theoretisch zwei 4K-Monitore anzuschließen. Was da noch an Performance übrig bleibt, wird man sehen müssen. Immerhin versprechen die Raspberry-Macher H.265-Decoding für 4K60p, H.264 mit 1080p60 sowie 1080p30 Encoding und OpenGL ES 3.0.

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Raspberry Pi 4 dürfte endlich als Windows-PC-Ersatz taugen

Apropos Performance: Schon bei den Raspberry-3-Modellen haben etliche Nutzer versucht, mit einer Windows-Umgebung (teilweise in abgespeckter Form wie bei IoT-Geräten) glücklich zu werden, haben aber in den meisten Fällen irgendwann das Handtuch geworfen. Mit dem Raspberry Pi 4 dürfte das endlich kein Problem mehr sein. Die CPU- und RAM-Ausstattung dürfte für einen kleinen Büro-PC mit normalen Grafikfähigkeiten ausreichen, vorausgesetzt, man findet einen Massenspeicher, der performant genug ist (das ist aber auch bei Standard-PCs der Einsteigerklasse oft genug die Achillesferse).

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(Bild: Raspberry Pi Foundation)

Gute Nachricht für alle Wiederholungstäter in Sachen Raspberry Pi: Der 40-Pin-GPIO-Anschluss ist weiterhin voll abwärtskompatibel und kann somit mit deiner gesamten älteren Hardware, etwa mit hochwertigen Sound-Boards, genutzt werden. Dasselbe gilt für die Kabelverbindungen, weiterhin als Zweiweg-MIPI DSI (Display Serial Interface) und Zweiweg-MIPI CSI (Camera Serial Interface) ausgelegt. Das WLAN arbeitete ja bereits in den vorigen Versionen mit 2,4 Gigahertz und fünf Gigahertz 802.11b/g/n/ac, beim Bluetooth wird jetzt sogar 5.0 unterstützt. Der Speicher kommt wiederum über Micro-SD-Karten, wobei noch nicht bekannt ist, ob Karten ab 64 Gigabyte weiterhin umformatiert werden müssen.

Die Redakteure der Computerzeitschrift c’t konnten den neuen Raspberry Pi 4 bereits auf Herz und Nieren testen. Sie bescheinigen dem System noch ein paar Schwachstellen, die aber auch mit der noch nicht finalen Softwareanpassung zu tun haben können. Insbesondere bei der 4K-Grafik ruckelt noch einiges. Spannend ist der gestiegene, aber immer noch moderate Stromverbrauch, der selbst unter Volllast die acht Watt nicht überschreitet. Warm anziehen müssen sich jetzt andere Ein-Platinen-Rechner, die in der Vergangenheit gegen den De-facto-Standard Raspberry mit teilweise besserer Performance bestehen konnten. Der Raspberry Pi 4, so bescheinigen es die Tester der c’t, bietet in so ziemlich allen Belangen mehr als die Vorgängerversionen.

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Selbst die 4-Gigabyte-Variante des Raspberry 4 ist ein Schnäppchen

Bemerkenswert ist auch die Preisgestaltung: Der Raspberry Pi 4 soll laut US-amerikanischen Quellen in der Ein-Gigabyte-Version so günstig bleiben wie der Pi 3 – die Rede ist von 35 US-Dollar. Die Versionen mit zwei beziehungsweise vier Gigabyte sollen 45 respektive 55 Dollar kosten. In Deutschland dürften es dann im günstigsten Fall dieselben Preise in Euro sein, vielleicht pendelt sich der Preis auch bei 39, 49 und 59 Euro ein.

Etwas weit aus dem Fenster lehnt man sich bei der Aussage, der Pi 4 werde mindestens bis Januar 2026 produziert werden. Das ist eine gewagte Prognose – und man hatte auch erklärt, eine 4er-Version werde erst 2020 auf den Markt kommen.

t3n meint: Dass der Raspberry Pi 4 wieder ein Verkaufsschlager wird, ist als Vorhersage nicht allzu weit hergeholt. Das Ein-Platinen-System rückt damit noch weiter an Standard-PCs heran und bietet sich als Mini-Server, Streaming-System oder Spielekonsole an. Selbst das Anwendungsszenario als Einsteiger-PC unter Windows dürfte damit (vernünftig) realisierbar sein. Bleibt allenfalls abzuwarten, wie das standardmäßig lüfterlose Gerät bei dieser Performance mit der Hitzeentwicklung klar kommt. Tobias Weidemann

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