Bei japanischer Aktiengesellschaft: Rauchverbot für Mitarbeiter – auch im Homeoffice
Nomura Holdings könnte dem ein oder anderen noch ein Begriff aus der Finanzkrise 2008 sein: Das japanische Unternehmen mit Sitz in Tokio kaufte im September 2008 das Asiengeschäft sowie die Investmentbanksparte der insolventen US-Bank Lehman Brothers in Europa und dem Nahen Osten. Die rund 30.000 Mitarbeiter des 1925 gegründeten Unternehmens haben jetzt eine unerfreuliche Mail erhalten – zumindest wenn sie zum rauchenden Teil der Belegschaft gehören. Davon berichtet Bloomberg.
Die größte Maklerfirma des Landes schickte den Mitarbeitern ein Memo mit neuen Richtlinien, die im Oktober in Kraft treten werden. Bis Ende Dezember werden alle Raucherzimmer geschlossen, die es bis dato noch im Gebäudetrakt der Firma gibt. Die Maßnahmen werden nach Angaben eines Unternehmenssprechers eingeführt, um ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen, Passivrauchen zu verhindern und die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern.
Wer rauchen will, muss draußen bleiben
Von den neuen Regelungen sind allerdings nicht nur die Arbeitnehmer betroffen, die im Office sind. Auch Kolleginnen und Kollegen, die sich im Homeoffice aufhalten, werden mit dem Rauchverbot belegt. Es werde allerdings keine Überwachung und bei Missachtung auch keine Strafen geben, heißt es, da die Regeln auf gegenseitigem Vertrauen basieren würden. Für diejenigen, die in ihren Pausen rauchen wollen, gelten auch noch einmal spezielle Richtlinien. Es wird dringend empfohlen, sich nach dem Rauchen mindestens 45 Minuten von den Büroräumen fernzuhalten, da auch der sogenannte „kalte Rauch“, der sich in Kleidung und Haaren festsetzt, bei Dritten zu einem gesundheitlichen Risiko werden kann.
Nomura plant, die Raucherquote unter seinen Mitarbeitern in Japan bis 2025 auf zwölf Prozent zu senken. Bei der letzten Erhebung im März 2020 lag die Quote noch bei 20 Prozent. Das Unternehmen bietet seinen Angestellten sogar seit 2017 finanzielle Hilfe an, um ihnen beim Aufhören zu helfen.