Im April 2017, zwei Jahre nach der Übernahme der Berliner Wunderlist-Erfinder 6Wunderkinder, hatte Microsoft mit To-Do eine eigene Notiz- und Aufgabenliste an den Start gebracht. Schon damals gingen Beobachter davon aus, dass der Softwarekonzern die Wunderlist-App bald abschalten wird. Bis heute existiert Wunderlist aber in den App-Stores und erfreut sich einiger Beliebtheit. Jetzt könnte das Aus aber endgültig bevorstehen.
Wunderlist-Erfinder will App zurück
Am Freitag hatte Wunderlist-Erfinder Christian Reber sein im Frühjahr geäußertes Rückkaufangebot an Microsoft erneuert. „Bitte, lasst mich die App zurückkaufen“, flehte Reber via Twitter. Hunderte, teils prominente Fans solidarisierten sich mit der Bitte. Das Ganze sei kein PR-Gag, erklärte der Startup-Gründer gegenüber t3n. „Ich habe einen Investor, der mich dabei unterstützt“, so Reber. Zu einem möglichen Verkaufspreis wollte Reber sich nicht konkret äußern. Aber bisher habe er ohnehin noch keine Reaktion aus den USA erhalten.
Dass Microsoft es mit der baldigen Abschaltung von Wunderlist ernst meint, zeigt die Veröffentlichung einer überholten Version der eigenen App To Do. Im Rahmen des Redesigns offeriert Microsoft seinen Nutzern mehr Einstellungsmöglichkeiten. So können To-Do-Nutzern jetzt aus einer Reihe von Hintergrundbildern und Farbeinstellungen wählen, darunter den Berliner Fernsehturm, der ursprünglich ein Wunderlist-Hintergrund war. Auch einen Dark-Mode hat Microsoft To Do spendiert.
Zudem verfügt To Do jetzt über ein Tagesplaner-Feature, das auf den intelligenten Listen aus der Wunderlist-App basiert. Die sogenannte „My-Day“-Funktion aktualisiert sich täglich und gibt Nutzern Vorschläge, was sie an diesem Tag erledigen könnten, wie The Verge schreibt. Mit dem Redesign und den neuen Funktionen will Microsoft offenbar erreichen, dass bald auch die letzten Wunderlist-Nutzer zu To Do wechseln. Ein bisschen hilft der Konzern jetzt auch nach, etwa, indem er eine Seite erstellt hat, die erklärt, wie einfach ein Wechsel sei.
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