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Analyse

Homeoffice-Boom abgeflaut: Warum der Trend bei Remote-Jobs ins Stocken gerät

Auf der Wiese, im Wald oder am Wasser: Remote Work verspricht individuelle Arbeitsorte. Doch deutsche Unternehmen schalten immer weniger Stellenanzeigen. Von einem Ende des Arbeitsmodells kann jedoch keine Rede sein.

3 Min.
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Remote-Jobs: 2024 weniger Stellenausschreibungen gemessen. (Foto: Shyntartanya / Shutterstock)

Das Arbeiten von überall aus gilt als eine der großen Verheißungen der New-Work-Bewegung. Durch die Coronapandemie hat die ortsungebundene Arbeit deutlichen Schub erhalten. Unternehmen, die ihre Teams aufgrund von Büroschließungen ins Homeoffice überführten, waren gezwungen, die technischen Grundvoraussetzungen zu schaffen. Zahlen zeigen jedoch, dass der Siegeszug jetzt weitestgehend ein Ende gefunden hat.

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Remote-Jobs: Stellenausschreibungen stagnieren

Arbeiten in Ländern von A wie Argentinien bis Z wie Zypern – tatsächlich wird das jetzt weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland ermöglicht. Einer Analyse des Berliner Marktforschungsunternehmens Index nach zu urteilen, stagniert die Anzahl reiner Remote-Stellen. Das hängt auch mit der Konjunktur zusammen, da insgesamt weniger Anzeigen geschaltet werden. Allerdings gilt die wirtschaftliche Lage nur als Teil der Erklärung.

Index hat 197 Printmedien, 300 Onlinebörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit und rund 657.000 Firmenwebsites untersucht. Die Erhebung liegt t3n exklusiv vor. Während es im Vor-Corona-Jahr 2019 wenige 71.929 Stellen gab, die den „Remote“-Begriff enthielten, stieg die Anzahl im Jahr 2023 auf satte 982.332 Stellen an. Der Trend zeigt für 2024 jedoch einen Rücklauf: bis dato sind es nur noch 591.303 Remote-Stellen.

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Damit sind zwar immer noch deutlich mehr als vor fünf Jahren gemessen, allerdings wird klar, dass der Zenit im vergangenen Jahr voraussichtlich erreicht wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass das Wachstum zum Jahresende noch einmal Fahrt aufnimmt. Die Branche mit dem höchsten Anteil ist die IT/Telekommunikation mit 21 Prozent am Gesamtmarkt. Danach folgen die Forschung sowie Marketing, Werbung und PR mit jeweils zwölf Prozent.

Homeoffice-Anteil schon seit Monaten eingependelt

Der Status Quo rundum Remote-Jobs reiht sich somit jetzt offenbar neben dem der Homeoffice-Jobs ein. Auch hier zeigt sich eine Stagnation der Zahlen: Laut dem Ifo-Institute für Wirtschaftsforschung arbeitet hierzulande jeder vierte Berufstätige ganz oder teilweise im Homeoffice. Der Wert verändert sich seit 2022 nur geringfügig im Wechsel nach oben und wieder nach unten. Dabei könnte laut Ifo jeder Zweite im eigenen Zuhause arbeiten.

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Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice liegt derzeit bei 23,4 Prozent und damit nur knapp unter dem Wert vom Februar mit 24,1 Prozent. „Der Umfang von Homeoffice ist gegenüber dem Vorjahr unverändert“, sagt Ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. „Dies mag vor dem Hintergrund der Debatte um die Rückkehr ins Büro überraschen. Doch das Ergebnis deckt sich mit anderen Daten, wonach das Homeoffice keinesfalls auf dem Rückzug ist.“

Stanford-Forscher: Potenzial nicht ausgeschöpft

Einer der renommiertesten Forscher auf dem Gebiet ist Nicholas Bloom. Der Stanford-Ökonom glaubt, dass die Entwicklung ortsungebundener Arbeit sich eingependelt hat. Er bezeichnet den Stand sogar als festgefahren. „Es würde etwas so Extremes wie die Pandemie erfordern, um ihn zu lösen“, so seine generelle Einschätzung. Bloom forscht vorwiegend in den USA, jedoch lassen sich seine Aussagen auch auf andere Industrienationen übertragen.

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Der Experte kritisiert immer wieder, dass für den Großteil der Unternehmen die Modernisierungsschritte mit dem Ende der Coronakrise abgelaufen scheinen. Zudem bemerkt er, dass es vielerorts an konkreten Führungskompetenzen fehle, die Remote-Arbeitsweisen voraussetzen. Doch auch unterschiedliche globale Gesetze sorgen dafür, dass das Remote-Potenzial grenzüberschreitend bei weitem nicht ausgeschöpft sei.

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Kommentare (1)

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Jasmin Gouttrerez

Welcher Lobbyist hat wohl Andreas Weck für diesen Schwachsinn bezahlt?
Einfach peinlich.

Nein, wir wollen nicht zurück ins Büro.

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