Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Klingt erstmal doof, wenn das nicht gerade mit einer Workation in Verbindung steht. Der Begriff verbindet Work (auf Deutsch: „Arbeit“) und Vacation (auf Deutsch: „Urlaub“) und bedeutet so viel wie, dass Berufstätige während der Arbeit eben auch Urlaub machen. Was wir bislang vor allem nur von selbstständigen Digitalnomaden kennen, ist inzwischen auch unter ganz normalen Arbeitnehmenden populär geworden. Mit der steigenden Akzeptanz von Remote-Work unter Arbeitgebenden lässt sich das inzwischen vielerorts vorbehaltlos anstellen: Ticket und Hotel gebucht, Laptop in den Koffer gepackt, Wohnung untervermietet und auf geht’s nach … ja, wohin eigentlich?
Workation: Ohne gutes Netz geht nichts
Wer eine Workation plant, bekommt von der Ferienwohnungssuchmaschine Holidu derzeit ein paar gute Reisetipps, die Arbeit und Urlaub möglich machen. Ganz oben auf der Liste: Bangkok, New Delhi und Lissabon. Das Unternehmen hat die Städte nach klassischen Workation-Kriterien sortiert. Wichtig ist beispielsweise die durchschnittliche Wifi-Geschwindigkeit, die Anzahl an Coworking-Spaces in der Stadt, die Preise für einen guten Kaffee, einen entspannten After-Work-Drink und natürlich ein fixes Taxi, um schnell von einem Traveler-Highlight in den nächsten Coworking-Space zu kommen. Nicht unerheblich sind auch die Hotel- und Lebensmittelpreise. Amüsant zudem: die „Instagramability“ der Stadt.
In den Top 10 finden sich mit Bangkok (Platz 1) und Phuket (Platz 10) zwei thailändische Städte im Ranking. Auch Indien kann mit New Delhi (Platz 2) und Mumbai (Platz 7) mit zwei empfehlenswerten Orte aufwarten. Aber auch einige EU-Destinationen sind dabei: Lissabon (Platz 3), Barcelona (Platz 4), Budapest (Platz 5) und Bukarest (Platz 9) stehen hoch im Kurs. Die erste deutsche Stadt im Ranking ist übrigens Berlin – weit ab von den Top 10 – gerade einmal auf Platz 38. Vor allem die Netzgeschwindigkeit ist den Analystinnen und Analysten nach zu urteilen unterdurchschnittlich – für Menschen, die ihre Arbeit im Internet erledigen, ist das ein absolutes K.o.-Kriterium.
Deutsche Städte kommen im Rahmen des Digitalisierungsgrades häufig in derartigen Rankings auf die letzten Plätze. So hat auch Internations, ein soziales Netzwerk für Auslandsarbeitende, erst 2019 schlechte Noten auf Basis von Nutzerbefragungen vergeben: Weit abgeschieden im Digital-Ranking steht Deutschland auf Platz 53 von insgesamt 68 Staaten. In zwei Bereichen des digitalen Lebens gehört die Bundesrepublik sogar zu den zehn Ländern mit den weltweit schlechtesten Bewertungen: das Erhalten einer lokalen Handynummer und bargeldlose Zahlung. Immerhin: Die Sicherheit und Sauberkeit in Deutschland gilt als vorbildlich und ist weit besser als in Indien oder Thailand.