Vor rund einem Jahr hat Microsoft die App Trove gelauncht, die als Plattform zur Vernetzung von Fotograf:innen und KI-Entwickler:innen dient. Fotos von Gegenständen oder Personen kommen beim Training künstlicher Intelligenz zum Einsatz. Bei Trove sollen die Menschen, die die Fotos zur Verfügung stellen, dafür bezahlt werden. Die App kam auch beim Beachbot zum Einsatz, einem vom niederländischen Startup Techtics entwickelten Roboter, der am Strand für mehr Sauberkeit sorgen soll.
Beachbot-KI lernt über das Betrachten von Bildern
„Das System erlernt das Betrachten von Bildern, ähnlich wie ein Kind ein Objekt zum ersten Mal erkennt“, sagt Christian Liensberger, leitender Programm-Manager des Trove-Projekts von Microsoft. Dank entsprechend trainierter KI und der eingebauten Kameras erkennt der Beachbot Zigarettenkippen, die er dann mithilfe ausfahrbarer Greifarme aufklaubt. Die Zigarettenreste landen auf diese Weise in einem Behälter an Bord des Roboterfahrzeugs, das sich dank seiner vier Ballonreifen gut auf feinem Strandsand fortbewegen kann. Das Beachbot-Team entsorgt den gesammelten Müll nach erfolgreicher Patrouillenfahrt.
Der batteriebetriebene Prototyp hat zurzeit eine Betriebszeit von einer Stunde. Bei einem ersten größeren Testlauf hat er innerhalb von 30 Minuten zehn Zigarettenstummel eingesammelt. Der 80 Zentimeter große Beachbot könnte zudem bald Unterstützung von zwei kleineren ergänzenden Bots erhalten, die lediglich für das Auffinden von Zigarettenresten und entsprechenden Hinweise an den großen Roboter zuständig sein sollen. Ziel ist es übrigens, die Roboter autonom zu machen, indem Techtics auf Solarenergie setzt. Künftig sollen die Roboter zudem auch anderen Müll als nur Zigarettenkippen ausfindig machen.
Tausende Fotos über Microsofts Trove-App
Die KI-Entwickler:innen sind dabei auf Tausende weitere Fotos von Zigarettenresten und anderem Müll angewiesen, die Freiwillige über die Trove-App zur Verfügung stellen. Zugleich, so die Hoffnung der Techtics-Gründer Edwin Bos und Martijn Lukaart, könnte durch das Fotografieren des Mülls das gemeinsame Bewusstsein geschärft werden. Möglicherweise würden es dann immer mehr Menschen unterlassen, ihren Müll einfach auf den Boden zu schmeißen.