Sam Bankman-Fried will neues Business starten, um FTX-Anleger zu entschädigen

Sam Bankman-Fried aka SBF. (Foto: Picture Alliance)
Der Gründer und ehemalige CEO der insolventen Kryptobörse FTX hofft, wieder unternehmerisch tätig zu werden. Er wünsche sich, ein neues Unternehmen zu gründen und genügend Geld zu verdienen, um den FTX-Anlegern Geld zurückzahlen zu können, sagte er in einem Interview mit der BBC.
In dem Interview weist SBF, wie Bankman-Fried in der Szene auch genannt wird, abermals Betrugsvorwürfe zurück, die gegen ihn erhoben werden. Ein ehemaliger FTX-Mitarbeiter bezichtigte SBF jüngst der Lüge: Bankman-Fried habe gewusst, dass der Hedgefonds Alameda Research, ein Tochterunternehmen von FTX, Gelder seiner Kunden veruntreut, um riskante Wetten am Finanzmarkt abzuschließen.
Bankman-Fried wird vorgeworfen, bis zu zehn Milliarden Dollar von FTX-Kunden an Alameda Research überwiesen und damit spekuliert zu haben. Von mindestens einer Milliarde Dollar Kundengelder fehlt jede Spur. Nach Medienberichten über heimliche Transaktionen zwischen FTX und Alameda Research geriet die Kryptobörse in Auszahlungsschwierigkeiten, was schließlich zu dem Zusammenbruch führte.
Das ehemalige Krypto-Wunderkind SBF bleibt jedoch dabei, dass er von diesen Vorgängen nichts gewusst und nie wissentlich Betrug begangen habe. Schuld an dem Kollaps von FTX, einem der größten Handelsplätze für Kryptowährungen, seien Managementfehler. Er sei wohl nicht annähernd so kompetent, wie er dachte, sagte er gegenüber der BBC.
Der 30-Jährige, der sich aktuell in einem luxuriösen Wohnkomplex auf den Bahamas befindet, möchte nun darüber nachdenken, wie er der Welt helfen und was er für die FTX-User tun könne, die nur einen Teil ihres Geldes wiederbekommen. „Ich würde alles dafür geben, das zu können. Und ich werde es versuchen, wenn ich kann“, beteuerte er in dem Interview.
Die Kryptobörse FTX war Anfang November innerhalb weniger Tage zusammengebrochen und Bankman-Fried am 11. November als Chef zurückgetreten. Aktuell laufen mehrere Ermittlungen gegen ihn, unter anderem in der Türkei und in den USA. Bankman-Fried zeigte sich in dem BBC-Interview offen dafür, an der morgigen Anhörung vor dem US-Bankenausschuss teilzunehmen.
Ob diese Teilnahme ganz freiwillig ist, darf bezweifelt werden. Beobachter vermuten, dass er mit der freiwilligen Zusage einer persönlichen Vorladung zu dem Termin entgehen will. Eine Einreise in die USA könnte unter Umständen Untersuchungshaft für Bankman-Fried bedeuten.
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