Die FTX-Pleite hat der ohnehin schon angeschlagenen Kryptobranche einen weiteren schweren Schlag versetzt. Innerhalb kurzer Zeit rutschte die Kryptobörse, die einmal 32 Milliarden Dollar wert gewesen war, in die Insolvenz.
FTX-Pleite kostete Anleger Milliarden
Viele Investor:innen verloren viele Geld. Auszahlungen waren nicht mehr möglich. FTX-Gründer Sam Bankman-Fried beteuert derweil seine Unschuld, beruft sich darauf, dass er in Finanzdingen unerfahren gewesen sei.
Dabei steckte Bankman-Fried dutzende Millionen Dollar in Marketing für FTX. Auf der Sponsoring-Gehaltsliste standen etwa Tennisstar Naomi Osaka, NFL-Quarterback Tom Brady, der NBA-Point-Guard Stephen Curry, Model Gisele Bündchen und Komiker Larry David.
Ermittlungen gegen FTX-Werbegesichter
Gegen Brady, Curry und andere Prominente ermittelt die texanische Wertpapieraufsicht, wie Bloomberg Ende November berichtete. Ziel der Prüfung ist, wieviel Geld sie von FTX bekommen haben – und wofür. Auch eine zivilrechtliche Sammelklage läuft.
Ein US-Superstar ist da fein raus, obwohl sie auch im Visier der Avancen von Bankman-Fried gestanden haben soll, wie ein Bericht der Financial Times zeigt. Demnach soll der FTX-Chef der Sängerin Taylor Swift einen Sponsoringdeal angeboten haben.
100 Millionen Dollar für Swift-Sponsoring
Dieser Deal hätte über drei Jahre laufen und ein Volumen von über 100 Millionen Dollar haben sollen. Im Frühjahr hatte FTX die Pläne aber aufgegeben.
Zuvor sollen ehemalige Manager:innen der Kryptobörse Bankman-Fried regelrecht bekniet haben, keine solch hohe Summe auszugeben. Schließlich waren die Kurse der meisten Kryptowährungen seit Anfang 2022 schon deutlich zurückgegangen.
Außerdem wiesen kritische Stimmen den FTX-Chef daraufhin, dass Swift kaum interessant genug für die eigentliche FTX-Zielgruppe, nämlich Kleinanleger:innen, sei.
Swift-Deal als Katastrophe für FTX
Der 30-jährige damalige Milliardär habe aber unbedingt noch einen weiteren großen Namen unter Vertrag nehmen wollen, wie CNBC unter Berufung auf Insider:innen schreibt. Ein solcher Deal wäre allerdings „eine Katastrophe für FTX“ gewesen, hieß es.
Es sei typisch für den FTX-Chef gewesen, die Ratschläge seiner Führungsriege zu ignorieren und seine Vorstellungen gegen alle Widerstände durchzuziehen. Woran der Deal letztlich scheiterte, ist nicht bekannt.
Taylor Swift: NFT-Sammlung und Tour-Sponsoring?
Teil des potenziellen Swift-Deals soll es gewesen sein, eine NFT-Sammlung ihrer Lieder zu veröffentlichen. Darüber hinaus ist aber nicht ganz klar, was Swift für die 100 Millionen Dollar hätte tun sollen. In anderen Berichten ist die Rede von einem Tour-Sponsoring oder Werbung für FTX in sozialen Medien.
Wie beratungsresistent Bankman-Fried war, zeigt sich auch daran, dass noch im August 2022, also kaum mehr als zwei Monate vor dem Zusammenbruch von FTX, über einen Swift-Ersatz diskutiert worden sein soll. Dabei solle es sich um Katy Perry gehandelt haben.