Sandstorm: Kinderleicht und sicher dezentrale Web-Apps auf dem eigenen Server installieren

Der Gegenentwurf zu zentralen und datenhungrigen Webdiensten wie Facebook, GitHub oder WordPress.com sind selbstgehostete, alternative Web-Apps. Für die meisten populären Einsatzgebiete gibt es inzwischen relativ gute, freie Open-Source-Alternativen. Einige Beispiele sind zum Beispiel MediaWiki, die Git-Plattform GitLab oder der E-Mail-Client RoundCube. Wer allerdings mehrere solcher Dienste gleichzeitig auf einem eigenen Server hosten will, der muss zwangsläufig viel von Server-Administration verstehen und die Installationen regelmäßig warten und aktualisieren. Das ist keine gute Lösung für Menschen mit geringer Technik-Affinität. Damit dieses Publikum trotzdem in den Genuss von dezentralen Web-Apps kommen kann, gibt es mit Sandstorm eine gute Lösung dafür.

Beeindruckend: Via Sandstorm lassen sich beliebige Web-Apps innerhalb von Sekunden installieren. (Screenshot: t3n)
Sandstorm selbst ist eine Art kleines Betriebssystem für Server. Es kann entweder auf eigener Hardware gehostet werden oder fertig gehostet als Software-as-a-Service genutzt werden. Wer eine Sandstorm-Instanz sein Eigen nennt kann dann ganz einfach in wenigen Sekunden beliebige neue Web-Apps installieren. Dazu gibt es einen ordentlich ausgestatteten App-Store (mit mehr als 50 verfügbaren Apps) oder die Möglichkeit entsprechende Apps selbst hochzuladen. Eine WordPress- oder eine RoundCube-Installation stehen dann zum Beispiel innerhalb weniger Sekunden zur Verfügung. Die Konfiguration und Installation erledigt Sandstorm automatisch. Außerdem übernimmt Sandstorm die Login-Funktionalität innerhalb aller installierten Dienste. Ihr müsst euch bei keiner der einzelnen Apps anmelden oder einloggen, sondern nur einmal bei eurer Sandstorm-Instanz identifizieren.

Der App-Store von Sandstorm umfasst inzwischen mehr als 50 Indie-Web-Apps. (Screenshot: t3n)
Weiterhin verfolgt Sandstorm ein interessantes Sicherheitskonzept: Die Daten der einzelnen Apps werden in modularen Containern (auch „Grains“ genannt) abgelegt. Das heißt, es können von jeder App-Installation mehrere Instanzen erzeugt werden, die alle über einen unabhängigen Datenbestand verfügen und die untereinander komplett abgeschottet sind. Auf Wunsch können die einzelnen Container aber auch von außen zugänglich gemacht werden.

Drei parallel laufende Instanzen von GitLab, Piwik und WordPress in Sandstorm. (Screenshot: t3n)
Das Projekt startete bereits im Jahr 2014 im Zuge einer Crowdfunding-Kampagne und wächst seitdem konstant weiter. Das Team hinter Sandstorm besteht aus erfahrenen Entwicklern und inzwischen ist die Software sehr stabil und hat eine kleine aber feine Community aufgebaut. Sowohl die Selbsthosting-Variante als auch das kleinste SaaS-Paket sind für Nutzer kostenlos. Wer Sandstorm erst einmal unverbindlich ausprobieren will, kann auf der Webseite eine Demo-Version für eine Stunde lang testen.
via sandstorm.io
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Es gibt ja mittlerweile einige Projekte, die versuchen das selber Hosten zu vereinfachen, aber Sandstorm hat dabei meiner Meinung nach das beste Konzept. Zum einem ist es wirklich trivial sich mit Sandstorm etwa eine WordPress Blog anzulegen oder auch eine Art Trello Board mit Wekan etc. Außerdem nutzen sie auch ein sinnvolles Security Konzept mit den Container und geben sich auch wirklich Mühe das Packaging so einfach wie möglich zu machen