Ergebnis nach 10 Minuten: Forscher basteln an Coronavirus-Schnelltest für zu Hause

Günstiger Schnelltest auf Coronavirus. (Bild: Caltech)
Aktuell dauert es Stunden, manchmal sogar Tage, bis nach einem Coronatest feststeht, ob eine Person mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert ist – ein großes Problem bei den Versuchen, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Forscher am California Institute of Technology (Caltech) haben jetzt einen Test entwickelt, der eine deutlich schnellere und günstigere Möglichkeit verspricht, Infektionen zu erkennen.
Konkret handelt es sich bei der Entwicklung den Caltech-Wissenschaftlern um den Medizintechniker Wei Gao zufolge um eine Telemedizinplattform namens Sars-CoV-2-Rapidplex. Die Ergebnisse ihrer Forschung und die Funktionsweise des Geräts haben die Forscher in dem Journal Matter dargelegt. Demnach sollen damit Tests auch zu Hause möglich werden.

Sars-CoV-2-Rapidplex: Schnelltest auf Coronavirus von der Caltech. (Bild: Caltech)
Nutzer müssen den entsprechenden Sensor auf Graphen-Basis lediglich mit einem Tropfen Blut oder Speichel in Berührung bringen, dann soll innerhalb von zehn Minuten ein Ergebnis feststehen. Das Ganze klingt ein bisschen wie bei einem herkömmlichen Schwangerschaftstest. Das Ergebnis kann dann via Bluetooth auf das Smartphone übertragen und etwa in einer eigenen App angezeigt werden.
Bei den Sensoren setzen die Forscher auf einfache Plastikfolie. Aus dem Kunststoff machen sie mithilfe eines Lasers ein geätztes Muster aus Graphen, wie es bei Fast-Company heißt. Entsprechend günstig ist das Ganze in der Herstellung. Die Sensoren selbst sollen maximal fünf US-Cent kosten. Weitere elektronische und chemische Komponenten bringen den Preis für das Test-Gerät auf ein paar US-Dollar, wie es heißt.
Allerdings ist das Test-Kit bisher nur im Labor ausprobiert worden, jetzt stehen noch Tests mit Patienten an – zunächst im Krankenhaus. Damit soll festgestellt werden, inwieweit die Ergebnisse des Sars-CoV-2-Rapidplex wirklich aussagekräftig sind. Um ein solches Gerät dann zu Hause nutzen zu können, sind noch weitere Freigaben von Behörden notwendig. Wei Gao rechnet mit einer breiten Verfügbarkeit frühestens in einem Jahr.
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