Schon sechs Cybertruck-Rückrufe: Warum das die Fahrer offenbar nicht stört
Erst vor wenigen Tagen hat Tesla bekanntgegeben, dass es schon wieder Probleme mit seinem prestigeträchtigen E-Pick-up gibt. Dieses Mal waren insgesamt 2431 Cybertrucks betroffen, die zwischen November 2023 und Juli 2024 produziert worden sind.
Zuvor hatten Fahrer:innen festgestellt, dass der Antriebswechselrichter kein Drehmoment mehr erzeugen konnte. Ein Antriebsausfall also, durch den die Gefahr für Unfälle erhöht war.
Käufer:innen hätten genug Gründe, um sich zu ärgern
Ärgerlich für die betroffenen Tesla-Kund:innen, könnte man meinen. Schließlich ist es bereits der sechste Rückruf seit der Markteinführung im Dezember 2023, dessen Ursache noch dazu in einer Werkstatt behoben werden muss und nicht per Update geregelt werden kann.
Noch ärgerlicher könnte die Sache werden, wenn man die perspektivische Einschätzung eines Experten zu diesem Thema kennt. Gegenüber der US-Zeitschrift Wired gab Karl Brauer, der leitende Analyst des Autobewertungsdiensts Iseecars, eine solche ab.
Die Rückrufe lassen Schlüsse auf die Zukunft zu
„Autos, die noch lange nach der Markteinführung zurückgerufen werden, deuten auf eine viel höhere Zahl an Rückrufen über die gesamte Lebensdauer hin“, so Brauer. Obwohl er zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Vorhersagen zur lebenslangen Rückrufzeit des Cybertrucks treffen wolle, sei dessen Bilanz aktuell schlimmer als bei 91 Prozent der anderen Fahrzeuge des Modelljahres 2024.
Warum lauter Protest unter Kund:innen bisher ausbleibt, erklärt Ivan Drury gegenüber Wired folgendermaßen: „Die Leute, die sich vom Cybertruck angezogen fühlen, legen nicht so viel Wert auf Konstruktionsqualität oder Sicherheit“, so der Director of Insights des Autokaufratgebers Edmund.
Cybertruck-Kund:innen setzen besondere Prioritäten
Wer sich einen Cybertruck kaufe, dem gehe es vor allem um die Blicke der anderen und reine Angeberei. „Eine Angeberei, dass ich so viel verfügbares Einkommen habe, dass ich es mir leisten kann, es für ein unpraktisches Auto auszugeben.
Drury geht sogar noch weiter und behauptet, wer einen Cybertruck fahre, dem sei es egal, ob er Menschen umbringe, wenn er damit durch die Straßen fahre. Da es nicht viele Menschen dieser Art gebe, sei auch der Markt für den Cybertruck relativ klein.