Sex im Weltall: Wissenschaftler wollen Auswirkungen und Risiken erforschen

Sex und Fortpflanzung im Weltall noch kaum erforscht. (Grafik: studiostoks / Shutterstock.com)
Bisher mag es bei Ausflügen ins All, etwa auf der ISS, vielleicht zu Sex gekommen sein. Einen dokumentierten Fall einer Befruchtung im All gibt es bisher aber nicht.
Das könnte sich ändern, wenn in den kommenden Jahren immer mehr Weltraumtourist:innen zu Ausflügen ins All aufbrechen. Forscher:innen der britischen Uni Cranfield wollen daher, dass Auswirkungen und mögliche Risiken erforscht werden.
So seien mögliche biologische Risiken im Frühstadium einer Schwangerschaft im All bisher kaum bekannt. Das gelte auch für die Auswirkungen von Schwerelosigkeit und Weltraumstrahlung auf einen menschlichen Keim, wie Golem schreibt.
Bekannt ist, dass die Umgebung „signifikante Folgen“ für verschiedene Bereiche des Reproduktionsprozesses haben könnte, wie das Forschungsteam um den Astrobiologen David Cullen zu bedenken gibt.
Möglich sei zudem, dass es nach einer Empfängnis im All zu Problemen kommen könnte, wenn die schwangere Frau auf die Erde zurückkehrt. Auch ist bisher nicht klar, ob oder wie gut Verhütungsmethoden im All wirken.
„Unser Ausgangspunkt war ein beiläufiger Kommentar über Sex im Weltraum“, so Cullen. Bei näherer Betrachtung hätten Cullen und sein Team aber überrascht feststellen müssen, dass die Weltraumtourismusbranche die möglichen Risiken gar nicht berücksichtigt zu haben schien.
Die von Cullen und seinem Team erstellte Studie soll dann auch mehr als Anregung für eine offene Diskussion in der Gesellschaft dienen. Schließlich ist das Thema Fortpflanzung auch ein wichtiger Faktor, wenn es um die mögliche künftige Besiedelung von Mond oder Mars geht.
In dem Diskussionspapier mit dem Titel „Sex im Weltraum: Berücksichtigung der unkontrollierten menschlichen Empfängnis im aufkommenden Weltraumtourismus“ geben Cullen und seine Mitautor:innen auch Best-Practice-Hinweise, wie die Branche am besten mit dem Thema umgehen könnte.
So geht es auch darum, bei der Konzeption künftiger kommerzieller Raumstationen entsprechende Rückzugsorte zu berücksichtigen. Dabei könnten, so das Team, Erkenntnisse von abgelegenen Forschungsstationen in der Antarktis oder von Unterseebooten hilfreich sein.
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