Anzeige
Anzeige
News

Signal gegen Facebook: Sperrung wegen ehrlicher Instagram-Werbung nur ein „PR-Stunt“?

Signal wollte auf Instagram Anzeigen schalten, die transparent machen, warum sie gezeigt werden. Das fand Facebook inakzeptabel, sagt Signal. Facebook sieht das anders und bezeichnet die Aktion als PR-Stunt.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Signal Messenger. (Foto: Shutterstock)

Signal legt Wert darauf, seinen Nutzenden die Augen über die Geschäftsmodelle der großen Plattformbetreiber zu öffnen. In der aktuellen Episode sollte es um Facebook und die Werbung auf Instagram gehen. Signal wollte zeigen, dass Facebook keine Technologie für die Nutzenden, sondern eine für die Daten der Nutzenden bietet. So sei etwa die gesamte Instagram-Plattform so ausgelegt, dass sie möglichst viele Daten sammelt und dabei für Werbekunden transparent nutzbar macht.

Anzeige
Anzeige

Die können sich ein sehr detailliertes Werbeprofil konfigurieren, an das ihre Anzeigen dann ausgespielt werden. Mit diesen von Facebook selbst bereitgestellten Tools wollte Signal nun spielen und dabei transparent zeigen, was möglich ist.

Signal baut Parameter sichtbar in Anzeige

So konfigurierte Signal ein Werbetemplate, das in Übereinstimmung vordefinierter Parameter in die Feeds passender Nutzender ausgespielt werden sollte. Dabei setzte Signal aber genau diese Parameter textbasiert in die Werbeausspielung ein. So etwas kam dabei zum Beispiel heraus:

Anzeige
Anzeige

Diese Werbung darf nicht gezeigt werden, weil sie zeigt, weshalb sie gezeigt wird. (Screenshot: t3n / Signal)

Die Werbeanzeige selbst informierte die verdutzte Nutzende darüber, dass sie angezeigt wird, weil Instagram die Nutzende als K-Pop-liebende Chemieingenieurin aus Berlin identifiziert hatte, die eben ein Baby bekommen habe, gerade umgezogen sei und Spaß an Schwangerschaftsgymnastik habe.

Anzeige
Anzeige

Nun dürfte es niemanden überraschen, dass ein Targeting auf Parametern basiert. Dies aber so klar präsentiert zu bekommen und erstmalig zu sehen, welche konkreten und doch tiefen Parameter dabei wirklich zum Einsatz kommen, dürfte mindestens überraschen – wenn nicht erschrecken.

Das soll auch Facebook so gesehen und Signal daraufhin den Account gesperrt haben. Somit konnte der Messenger-Hersteller seine „Werbekampagne“ nicht ausspielen.

Anzeige
Anzeige

Facebook bestreitet diesen Hergang

Im Nachgang zu Signals Veröffentlichung hat Facebook Stellung bezogen und die Behauptungen Signals als „PR-Stunt“ bezeichnet. Wie Facebook-Sprecher Joe Osborne über Twitter verbreiten ließ, habe Signal weder jemals versucht, diese Anzeigen auszuspielen, noch habe Facebook den Werbe-Account im Zuge dieses Versuchs gesperrt.

Hätte Signal tatsächlich versucht, die Anzeigen zu schalten, wären einige davon tatsächlich abgelehnt worden, weil Facebooks Richtlinien es nicht erlauben, auf medizinische Probleme oder sexuelle Orientierungen anzuspielen. Das hätte Signal wissen müssen, so Osborne. Er sagt, es sei nie das Ziel Signals gewesen, die Anzeigen tatsächlich zu zeigen. Vielmehr sei es nur um Publicity gegangen.

Das will Signal nicht auf sich sitzen lassen. Die Betreiber der Whatsapp-Alternative bestehen darauf, tatsächlich versucht zu haben, die Anzeigen auszuspielen und im Zuge dessen von Facebook gesperrt worden zu sein. Belegen wollen sie das mit Screenshots aus dem Werbe-Backend, die eine Sperrung erkennen lassen.

Anzeige
Anzeige

Facebook-Sprecher Osborne sagt, bei der in den Screenshots zu erkennenden Sperrung habe es sich um eine gehandelt, die wegen Zahlungsproblemen verhängt worden war. Sie habe nichts mit der Situation um die Anzeigen zu tun. Die hätten seit Anfang März jederzeit ausgespielt werden können. Signal hat sich bislang nicht zu dieser Erwiderung geäußert.

Auf Twitter hat sich daraufhin ein Diskurs entwickelt, der sich an Indizien abarbeitet und letztlich auf eine Glaubensfrage hinausläuft. Neutral betrachtet steht hier momentan Aussage gegen Aussage.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
3 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Tobias

ich hoffe du verstehst auch das es facebook ist, die so genaue Werbung ausliefern koennen. Der Werbetreibende aber nicht weiss wer du bist.

Erst wenn du auf die Werbung clickst, kann der Werbetreibende versuchen dich mit einem Profil in Verbindung zu bringen.

Antworten
Dieter Petereit

Ich hoffe, du verstehst auch, dass es Signal darum ging, dir vor Augen zu führen, welche Detail-Infos Facebook über dich hat, um sie seinen Werbetreibenden als Selektionskriterien vorzuwerfen…

Antworten
without ID entity

Lass ihn doch, wenn er unbedingt ge-Maas-regelten, inhaltsbefreiten Müll & gesichtslose Kreaturen konsumieren will, kann er mit der Titanic sinken! Das ist gut für die Umwelt, Natur, Mensch und Tier.

Für die Pseudo-Archen Zuckerberg, Bezos und Musk ist keine weitere Verwendung vorgesehen.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige