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Opfer der Pleitewelle: Kryptobank Silvergate schließt

Der Crash ist da: Mit Silvergate stellt eine der größten Banken für Kryptodienstleistungen den Betrieb ein. Kund:innen sollen ihre Einlagen vollständig zurückbekommen, so der Wunsch des Unternehmens.

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Die Kryptobank Silvergate will den Betrieb einstellen. (Foto: Shutterstock/Formatoriginal)

Die amerikanische Bank Silvergate Capital will ihren Betrieb einstellen, weil ihre Finanzkraft von der angespannten Lage in der Kryptoindustrie geschwächt sei. Das gab die Bank für Kryptodienstleistungen am Mittwoch bekannt. Die Aktie des Unternehmens stürzte um über 40 Prozent ein.

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Als Grund für die Geschäftsaufgabe gibt Silvergate die „jüngsten branchenspezifischen und aufsichtsrechtlichen Entwicklungen“ an. Eine geordnete Abwicklung des Geschäftsbetriebs und eine freiwillige Liquidation sei der beste Weg nach vorne, heißt es in der Unternehmensmitteilung weiter.

Die Einlagen ihrer Kund:innen möchte die Bank vollständig auszahlen. Nun werde nach einer Lösung gesucht, ausstehende Forderungen zu begleichen und den Restwert der Vermögenswerte zu erhalten. Bereits am 3. März hatte das Institut das Silvergate Exchange Network eingestellt. Alle anderen Dienstleistungen sollen während der Abwicklung in Betrieb bleiben.

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Seit Wochen zeichnete sich der Absturz der Bank ab: Bereits am 1. März legte Silvergate gegenüber seinen Investoren offen, dass das Unternehmen prüfe, ob es noch weiter im Geschäft bleiben könne. Geschäftspartner wie Coinbase, Circle, Payos oder Galaxy Digital wendeten sich ab.

Der lange Sturz der Kryptobank

Vergangene Woche gab Silvergate bekannt, den Geschäftsbericht nicht fristgerecht der amerikanischen Börsenaufsicht vorlegen zu können. Zu schlecht sei die Kapitalposition des Unternehmens. Hinzu kamen strafrechtliche Untersuchungen der Betrugseinheit der US-Justiz. Dabei ging es um Geschäfte mit den bankrotten Kryptounternehmen FTX und Alameda Research.

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Die Aktie von Silvergate ist an der New Yorker Börse gelistet. Der Kurs der Aktie brach bereits nach der Ankündigung gegenüber den Investoren am 1. März deutlich ein. Während die Aktie im Dezember 2021 zu Höchstpreisen von über 220 Dollar gehandelt wurde, ist sie aktuell weniger als fünf Dollar wert (Onvista, 9. März).

Der Kurs der Silvergate-Aktie an der NYSE entwickelte sich Mitte 2022 ähnlich wie der Kryptomarkt. In den vergangenen Wochen setzten ihn die Vorwehen der Abwicklung unter Druck. (Quelle: Onvista)

Der Kurs der Silvergate-Aktie an der NYSE entwickelte sich Mitte 2022 ähnlich wie der Kryptomarkt. In den vergangenen Wochen setzten ihn die Vorwehen der Abwicklung unter Druck. (Quelle: Onvista)

Als Anleger:innen Höchstpreise für die Silvergate-Aktie zahlten, war auch die Stimmung auf dem Markt für Kryptowährungen gut. Der Beginn einer Pleitewelle in der Kryptoindustrie im Sommer 2022 setzt jedoch auch die Aktie der Bank unter Druck. In den vergangenen zehn Jahren hatte sich die 1988 gegründete Bank auf Finanzdienste in der Kryptobranche spezialisiert. Als im November 2022 überraschend die große Kryptobörse FTX pleiteging, litt auch Silvergate. Kund:innen zogen in einem Bankrun große Teile ihrer Einlagen ab. Die Einlagen der Kryptobank fielen um 68 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar.

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Trotzdem musste die Bank weiter auszahlen und verkaufte dafür Wertpapiere in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar. Die US-Senatorin Elizabeth Warren kritisierte Silvergate dafür, dass es einen milliardenschweren Kredit bei einer Bausparkasse aufnahm. Warren fürchtete Risiken für das traditionelle Bankensystem.

Auch die US-Notenbank warnt andere Banken vor dem hohen Risiko im Geschäft mit der Kryptoindustrie. Insolvenzen und verlorene Kund:innengelder befeuern auch die Diskussion um strengere Regulierungen für Kryptogeschäfte.

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