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FTX-Nachwehen: Kryptobank Silvergate droht der Crash

Zahlungspartner kappen bereits ihre Verbindungen zu der kryptofreundlichen US-Bank, nachdem die die Vorlage ihres Geschäftsberichts verschieben musste. Der Aktienkurs stürzt dramatisch ab.

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Kryptobank Silvergate gerät unter Druck. (Bild: Shutterstock / Igor Faun)

Die US-Bank Silvergate gerät immer stärker in den Strudel der FTX-Pleite. Am Mittwoch informierte die Bank, die vor allem in der Kryptobranche sehr aktiv ist, die US-Börsenaufsicht SEC darüber, dass sie ihren Geschäftsbericht nicht wie vorgesehen Mitte März vorlegen kann. Grund: Die Kapitalposition des Unternehmens hat sich verschlechtert.

Die Bank warnt, Verluste im Zusammenhang mit dem Wertpapierportfolio könnten neben anderen Faktoren dazu führen, dass sie ihre Geschäftstätigkeit nicht fortführen kann. Zudem gibt Silvergate an, derzeit behördliche und andere Untersuchungen und Ermittlungen zu analysieren, die in Bezug auf das Unternehmen anhängig sind. Auch ihre Wirtschaftsprüfungsgesellschaft fordert detaillierte Informationen zu diesen Angelegenheiten.

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Laut eines Bloomberg-Berichts läuft gegen Silvergate unter anderem eine Untersuchung der Betrugsabteilung des Justizministeriums wegen der Geschäfte mit der Kryptobörse FTX und deren Hedgefonds-Arm Alameda Research.

Die einst drittgrößte Kyrptobörse gehörte bis zum November 2022 zu den Kunden von Silvergate, dann stürzte das von Sam Bankman-Fried gegründete Unternehmen in die Pleite.

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Der FTX-Kollaps ging auch an Silvergate nicht spurlos vorbei: Die Bank hat für das vierte Quartal bereits einen Verlust von einer Milliarde US-Dollar gemeldet. Zudem haben Leerverkäufer im Zusammenhang mit FTX Vorwürfe gegen Silvergate erhoben: Sie werfen der Kryptobank Geldwäsche und Betrug wegen ihrer Geschäfte mit der Kryptobörse vor

Kryptofirmen wenden sich ab

Nach der Mitteilung an die SEC brach der Aktienkurs von Silvergate am Donnerstag nun um 58 Prozent ein. Mehrere Partner haben bereits den Zahlungsverkehr mit dem börsennotierten Unternehmen eingestellt, neben Circle Internet Financial, Paxos und Galaxy auch die zur Pleitebörse FTX gehörende Krypto-Derivateplattform LedgerX sowie die große Kryptobörse Coinbase.

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Letztere bezeichnet den Schritt als präventive Maßnahme, um die Kundengelder zu schützen: „Aus Vorsicht“ akzeptierte Coinbase keine Zahlungen mehr von oder zu Silvergate, heißt es in einem Tweet der Börse.

Die Kryptobörse Bitstamp warnte Kunden explizit vor möglichen Verlusten, wenn sie neue Einzahlungen über Silvergate tätigen. „Bitstamp kann nicht für Gelder verantwortlich gemacht werden, die auf das Silvergate-Bankkonto eingezahlt werden“, heißt es in einem Blogeintrag des Unternehmen.

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Wer sich entscheide, Geld auf Silvergate-Konten einzuzahlen, tue dies auf eigenes Risiko. Kunden sollten lieber den SigNet-Service der Signature Bank nutzen.

Die Flucht der Geschäftspartner dürfte die Krise bei Silvergate nun noch beschleunigen. Im Januar und Februar hat die Bank bereits zusätzliche Schuldverschreibungen begeben.

US-Regulierer nehmen sich Kryptobranche vor

In den USA wird aktuell heftig um die künftige Regulierung der Kryptobranche gerungen. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden erwägt laut Medienberichten, Kryptofirmen vom Zugang zum Bankensystem abzuschneiden.

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Für die US-Kryptoindustrie wird es jetzt schon schwierig, Partner im Finanzsystem zu finden. So hat etwa die New Yorker Metropolitan Commercial Bank im Januar entschieden, ihr Kryptogeschäft aufgrund des neuen regulatorischen Umfelds einzustellen. Die Signature Bank trennte sich im Februar vom internationalen Geschäft der weltweit größten Kryptobörse Binance.

SEC-Chef Gary Gensler hat bereits Untersuchungen beim Neobroker Roobinhood und bei der Coinbase eingeleitet. Die Kryptobörse Kraken zog im Februar schon Konsequenzen und beugte sich dem Druck der SEC: Sie zahlte eine Strafe, um eine Klage außergerichtlich abzuwenden und stellte ihren Staking-Dienst in den USA ein.

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