Am Mittwoch fiel der Startschuss: Bis zu 350 Enyaq iV will Skoda im tschechischen Stammwerk in Jungbunzlau (Mlada Boleslav), rund 60 Kilometer nordöstlich von Prag gelegen, pro Tag bauen.
Skoda fertigt MQB und MEB gleichzeitig
Dabei werden dieselben Fertigungslinien genutzt, auf denen auch die Modelle Octavia und Karoq hergestellt werden. Nach Skoda-Angaben handelt es sich dabei zudem um die konzernweit einzige Produktionslinie, auf der sowohl Fahrzeuge der MQB- als auch der MEB-Plattform gefertigt werden können.
Diese Fähigkeit, konventionelle wie elektrische Fahrzeuge auf einer Linie herstellen zu können, hat sich Skoda 32 Millionen Euro kosten lassen. Die MEB-Plattform (Modularer Elektrifizierungsbaukasten) ist die Basis alle künftigen für E-Autos aus dem Volkswagen-Konzern und kommt bei Skoda erstmals im Enyaq iV zum Einsatz. Der ist damit technisch eng verwandt mit den VW-Stromern ID-3 und ID-4.
Mengenplanung flexibel – bis 350 Enyaq iV täglich möglich
Zwar hatte Skoda mit dem Citigo iV bereits ein weiteres, rein elektrisches Fahrzeug im Angebot, das basierte jedoch auf der New-Small-Family-Plattform (NSF), auf der auch der VW Up und der Seat Mii aufsetzen. Die NSF-Plattform wurde bereits 2007 vorgestellt und 2011 für die drei Kleinwagen Up, Mii und Citigo eingesetzt, die allesamt mit einem Verbrenner-Antrieb ausgestattet waren. Insofern ist der Enyaq iV für Skoda eine Premiere als erstes nativ elektrisch konzipiertes Auto. Nach dem Stopp des Citigo iV verbleibt es vorerst auch das einzige.
Die Produktion im tschechischen Stammwerk ist voll flexibel geplant. Das heißt, dass die Enyaq iV zeitgleich mit den beiden anderen Modellen und damit nach Bedarf gefertigt werden. Bis zu 350 Stromer könnten in Jungbunzlau täglich vom Band laufen. Neben den drei Skoda-Modellen stellt die VW-Konzerntochter am Stammsitz auch Hochvolt-Traktionsbatterien für Plugin-Hybride her, die im gesamten Konzernportfolio zum Einsatz kommen.
Das ist der Skoda Enyaq iV
Der Skoda Enyaq iV wird mit drei Batteriegrößen und in fünf Leistungsvarianten angeboten. Dabei setzt Skoda in den beiden leistungsstärksten Varianten zusätzlich zum Heckmotor einen zweiten Elektromotor an der Vorderachse ein. Je nach Batteriegröße liegt die Reichweite bei bis zu 536 Kilometern im WLTP-Zyklus.
Im Cockpit setzt Skoda beim Enyaq iV erstmals ein Head-Up-Display mit Augmented Reality ein, das auf zwei Anzeigefeldern im primären Blickfeld des Fahrers Informationen zu gefahrener Geschwindigkeit sowie erkannte Verkehrszeichen anzeigt.
Der 4,65 Meter lange Geländewagen soll Anfang 2021 auf die Straße kommen. Die Preise starten bei 33.800 Euro.