
Um Platz im Smartphone zu sparen und das Umstecken von SIM-Karten in neue Geräte unnötig zu machen, arbeiten Hersteller schon länger an Methoden, die Tarif-Informationen der Kund:innen anderswo im Gerät zu speichern. Das geht zum Beispiel mit der eSIM. Das steht für embedded SIM, also eine fest im Gerät verbaute Karte. Diese Version ist bereits kleiner als die üblichen SIM-Karten und ist nicht nur auf Smartphones, sondern auch auf Tablets oder Fitnessuhren nutzbar.
Mit der iSIM gehen Vodafone, Qualcomm und Thales einen Schritt weiter. Sie haben die SIM-Karten-Funktionen in den SoC (System-on-a-Chip) des Endgeräts integriert. Das soll eine bessere Systemintegration, eine höhere Leistung und eine größere Speicherkapazität ermöglichen, wie Qualcomm mitteilt.
Mehr Platz für einfaches Design
In erster Linie wird durch den Wegfall einer extra Karte mehr Platz frei. Das ermöglicht ein vereinfachtes Design und könnte für kleinere Geräte wie VR-Brillen interessant sein.
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Nach Angaben von Qualcomm hat eine Proof-of-Concept Test ergeben, dass der Markt bereit für diese Technologie sei. Dafür wurde im Mobilfunknetz von Vodafone das iSIM-System von Thales in ein Samsung Galaxy Z Flip3 integriert. Das Gerät hatte einen Snapdragon 888 Prozessor und eine Secure Processing Unit von Qualcomm genutzt.
Für IoT-Lösungen gedacht
„Unser Ziel ist, eine Welt zu erschaffen, in der alle Geräte nahtlos und einfach verbunden sind und der Kunde komplette Kontrolle hat“, sagte Alex Froment-Curtil, Chief Commercial Officer bei Vodafone, laut Mitteilung. Weil die iSIM solche Verbindungen ohne einen physischen Chip erlaube, sei das ein Schritt hin zu dieser Vision.
Laut Enrico Salvatori, Senior Vice Präsident bei Qualcomm, wird die iSIM in Verbindung mit 5G ihr volles Potenzial entfalten. Er erwartet den größten Mehrwert in den Bereichen Smartphones, mobile PCs, VR und XR Headsets und industrielle IoT-Lösungen.