So trug Tiktok dazu bei, die Betreiber einer illegalen E-Book-Bibliothek zu verhaften

Das FBI ließ zwei Personen verhaften. (Foto: Shutterstock / antoniodiaz)
Im letzten Monat wurden die Betreiber der wahrscheinlich größten E-Book-Bibliothek Z-Library auf Anfrage des FBI in Argentinien verhaftet. Dabei handelt es sich um die beiden russischen Staatsbürger Anton Napolsyk und Valeriia Ermakova, wie das amerikanische Justizministerium in einer Pressemitteilung berichtet.
Die beiden wurden demnach wegen „krimineller Urheberrechtsverletzung, Überweisungsbetrug und Geldwäsche für den Betrieb der Z-Library“ angeklagt. Die Verhaftung fand am 3. November statt. Am gleichen Tag wurden zusätzlich etwa 249 miteinander verbundene Webdomains von der US-Regierung beschlagnahmt.
Seitdem ist Z-Library nicht mehr öffentlich zugänglich. Auf der Seite prangt lediglich ein Bild mit der Aufschrift “Diese Webseite wurde beschlagnahmt”. Berichten von Ars Technica zufolge ist die Bibliothek aber noch über das „Dark Web”, also einen Tor-Browser erreichbar.
War Tiktok der Anfang vom Ende?
Die Social-Media-App Tiktok könnte dazu beigetragen haben, dass die Betreiber von Z-Library verhaftet und die Domain beschlagnahmt wurden. Das Hashtag „#zlibrary” war im Oktober sehr beliebt auf Tiktok, wodurch die Seite Aufsehen erregte.
Das sorgte dafür, dass die „Authors Guild”, Amerikas älteste und größte Berufsorganisation für Schriftsteller, sich beim Büro des Handelsvertreters der Vereinigten Staaten über die Plattform beschwerte.
Dort hieß es unter anderem: „Der Hashtag #zlibrary auf der beliebten Social-Media-Plattform TikTok hat 19 Millionen Aufrufe,12 in Bezug auf die unzähligen Videos, die von College- und Highschool-Studenten und anderen auf der ganzen Welt gepostet wurden, um sie als Anlaufstelle für kostenlose E-Books zu bewerben.”
Und: „Ein Buch, das wir morgens veröffentlichen, ist bis zur Mittagszeit in der Z-Library verfügbar. Das ist nicht die einzige Seite, die uns weh tut, aber es ist die Seite, die immer wieder in TikTok-Videos auftaucht.“
Autorengilde zeigt sich zufrieden
Nach den Verhaftungen der beiden mutmaßlichen Betreiber der Seite zeigt sich die Autorengilde durchaus zufrieden.
„Die Festnahme und Anklage gegen die Betreiber der Z-Library ist bis heute einer der größten Durchbrüche im Kampf gegen die kriminelle Online-Piraterie von E-Books“, sagte Mary Rasenberger, CEO der Authors Guild laut Ars. „Wir sind der US-Staatsanwaltschaft für den östlichen Bezirk von New York und dem FBI zu großem Dank verpflichtet für all ihre harte Arbeit, nicht nur bei der Schließung der Website, sondern auch bei der Suche und Festnahme der Täter.“
Momentan befinden sich die beiden verhafteten Russen laut Torrent Freak noch in Argentinien. Demnach habe die USA noch keinen Auslieferungsersuch an Argentinien geschickt. Das sollte aber der nächste Schritt sein.
Amazon hat vor Kurzem außerdem die Rückgabe von E-Books erschwert, da Kunden diese einfach komplett gelesen und wieder zurückgegeben haben. Auch hier spielen Tiktok und die Autorengilde eine Rolle.