
Von der sexuellen Orientierung über das Englisch-Level bis hin zum Harry-Potter-Charakter – auf der Online-Quizseite arealme.com kann man quasi alles testen, was man unbedingt schon mal wissen wollte (oder auch nicht). Besonders beliebt ist aktuell ein Quiz, das angeben soll, wie es um das eigene „mentale Alter“ steht. Die Ergebnisse fallen meist recht schmeichelhaft aus, mit dem Hashtag #MentalesAlterTest verbreiten sich die Testergebnisse beispielsweise auf Twitter. Immer mit dabei ist ein Link zur Webseite, sodass Neugierige direkt selbst einsteigen können.
Genau das ist aber nicht unbedingt empfehlenswert. Auf der Testseite erscheint nämlich kein obligatorischer Textkasten, der normalerweise beim Aufrufen einer Webseite fragt, inwieweit Webseitenbetreiber und häufig auch Drittanbieter Informationen sammeln, auf dem Gerät speichern und/oder abrufen dürfen. Mal sind diese Abfragen mehr, mal weniger penetrant platziert und oftmals ist die Option, allem ohne weitere Nachfragen zuzustimmen, schon optisch hervorgehoben. Rechtlicher Grund für die Nachfrage ist die DSGVO: Webseitenanbieter sind verpflichtet, die Zustimmung der Betroffenen einzuholen, wenn datenbezogene Daten erhoben werden. Lediglich „technisch notwendige“ Cookies bedürfen keiner aktiven Einwilligung.
Social-Trend mit Beigeschmack: Die Partnerliste des Testanbieters ist lang
Klickt man also direkt auf den Test, wird nicht nach einer Erlaubnis zur Informationsverarbeitung gefragt. Ein Blick auf die Startseite des Anbieters arealme.com verrät allerdings: Hier kommt durchaus eine ziemlich lange Liste an beteiligten Partnern auf die Nutzer:innen zu. „Einige Partner bitten nicht um Ihre Zustimmung zur Verarbeitung Ihrer Daten und verlassen sich stattdessen auf deren berechtigtes Interesse“, heißt es außerdem im Einleitungstext der Consent-Abfrage. Wer dieses berechtigte Interesse anmelden will, zeigt sich in den Partnerdetails – und das sind nicht gerade wenige.

Ein genauer Blick in die Consent-Abfrage lohnt sich. (Screenshot: arealme.com / t3n)
#MentalesAlterTest: Lieber im Reallife diskutieren
Auch die Suche nach einem Impressum, das ja eigentlich verpflichtend aufgeführt sein müsste, gestaltet sich zwischen zahlreichen Werbeanzeigen erfolglos. Wer also etwas Wert darauf legt, wo seine Daten letztendlich landen, sollte die Quizseite wohl eher meiden – und sich das mentale Alter vielleicht besser von den Freund:innen beim nächsten Kneipenabend attestieren lassen, statt von einem Test im Netz.