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Dieses Startup lässt dich für immer leben – im Metaverse

Für 50 US-Dollar pro Jahr will Somnium Space seinen Nutzerinnen ermöglichen, einen lebensechten Avatar für den Fall ihres Todes in einer VR-Welt zu speichern.

Von Eike Kühl
2 Min. Lesezeit
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Im Metaverse könnte man unsterblich sein. (Foto: Screenshot / Somnium Space)

Das Metaverse ist noch gar nicht da und dennoch mangelt es nicht an abenteuerlichen Angeboten für das Internet der Zukunft. Zum Beispiel eine 3D-Welt, in der Avatare von verstorbenen Menschen mit ihren Verwandten und Freunden sprechen können.

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Somnium Space heißt das Startup, das diese Welt entwickelt. Sie lässt sich bereits jetzt per VR-Headset erkunden und basiert, na klar, auf einer Blockchain und geizt auch sonst nicht mit den Buzzwords der Web3- und Metaverse-Bewegung: Userinnen und User sollen die Welt selbst erschaffen, es gibt virtuelle Bauplätze zu kaufen und natürlich auch einen Marktplatz für NFTs.

Ein weiteres, für später dieses Jahres geplante Feature heißt „Live Forever“: Dabei handelt es sich, laut Website, um einen „automatischen Aufnahmemodus für zukünftige KI-Analysen, um Ihren Avatar zum Leben zu erwecken.“

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Konkret bedeutet das, dass sich (lebende) Nutzerinnen und Nutzer von Somnium Space zuhause mithilfe einer Webcam und einem VR-System aufnehmen können. Ihr Aussehen , ihre Bewegungen, ihre Stimme, vielleicht auch ihre Umgebung, wird dabei aufgezeichnet und in einen Avatar umgewandelt, der dann in der Welt von Somnium Space zuhause ist und dort besucht werden kann. Selbst oder gerade dann, wenn der Urheber oder die Urheberin verstirbt.

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Wie der Gründer von Somnium Space, Artur Sychov, dem Magazin Vice sagt, sei ihm die Idee für „Live Forever“ gekommen, also sein eigener Vater verstorben ist. Erst dann sei ihm bewusst geworden, dass seine eigenen Kinder wohl niemals richtig mit ihrem Großvater sprechen würden. Ein möglichst realistischer Avatar könnte zumindest eine Art Ersatz sein, glaubt Sychov: „Falls ich sterbe – und ich diese Daten zuvor gesammelt haben – können sich Menschen mit meinem Avatar unterhalten. Und Sie würden vielleicht in den ersten 10 Minuten gar nicht merken, dass es sich um KI handelt. Das ist das Ziel.“

Die Deathtech-Branche boomt

Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass sich Menschen, deren Bewegungen nur fünf Minuten lang über ein VR-System aufgezeichnet wurden, mit bis zu 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit identifizieren lassen. Und durch Weiterentwicklungen von VR-Headsets und Capture-Möglichkeiten, etwa durch spezielle Anzüge wie man sie von Filmstudios kennt, könnten lebensechte virtuelle Zwillinge entstehen.

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Nicht nur Somnium Space arbeitet an neuen Möglichkeiten, digital mit dem Tod umzugehen. Inzwischen gibt es eine regelrechte Deathtech-Branche, und auch Microsoft tüftelt offenbar an Wegen, um mit virtuellen Abbildern von Toten chatten zu können. Die Angebote werfen mitunter ganz neue ethische und moralische Fragen auf, etwa im Hinblick auf die Datenverarbeitung.

Artur Sychov glaubt, dass er ein verantwortungsvolles Geschäftsmodell schafft. Die Nutzerinnen und Nutzer sollen ein gutes Gefühl haben, wenn sie Somnium Space die Daten zur Verfügung stellen. Die Funktion „Live Forever“ ist standardmäßig deaktiviert, und das Unternehmen sagt, dass Daten nur dann gesammelt werden, wenn die Nutzer für die Funktion auch bezahlen. Etwa 50 US-Dollar soll sie offenbar für Early Adopter kosten, der Preis könnte aber steigen, wenn sich viele Nutzer dafür entscheiden sollten, ihr digitales Spiegelbild hochzuladen.

Der Tod könnte auch im Metaverse ein gutes Geschäft sein.

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Dein t3n-Team

Dietmar Ludmann

Da hat wohl jemand zu viel UPLOAD geschaut…

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