Nächster Mega-Game-Deal: Sony schnappt sich „Destiny 2“-Macher für 3,6 Milliarden Dollar

„Destiny 2“-Macher gehört jetzt zu den Playstation-Studios. (Screenshot: Bungie)
Der Januar ist der Monat der dicken Deals im Game-Sektor. Publisher Take-Two hatte vor drei Wochen Farmville-Entwickler Zynga geschluckt. Die Kosten des Zukaufs belaufen sich auf 12,7 Milliarden Dollar. Das ist freilich wenig gegen die historische Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft, die ein Gesamtvolumen von 70 Milliarden Dollar hat. Jetzt macht Sony mit dem Kauf von Bungie auf sich aufmerksam. Der für die „Halo“-Reihe und „Destiny 2“ bekannte Entwickler kostet den japanischen Konzern 3,6 Milliarden Dollar.
Sony will mehr Nutzer:innen für die Playstation
Die wichtigste Nachricht für Game-Fans verbreitet Sony gleich im Untertitel der entsprechenden Mitteilung: Bungie wird auch weiterhin als Multiplattformentwickler tätig sein. „Destiny 2“ soll also nicht Playstation-exklusiv werden. Bungie werde auch unter dem Sony-Dach weiterhin unabhängig agieren und Spieler:innen da erreichen, wo diese spielen wollen. Damit wolle Sony vor allem Rücksicht auf die Bungie-Community nehmen, so Jim Ryan, President und CEO von Sony Interactive Entertainment (SIE). Die Übernahme diene schließlich dazu, mehr Nutzer:innen für die Playstation zu gewinnen.
Dem Branchenbeobachter Christopher Dring von Gamesindustry.biz zufolge soll die Bungie-Übernahme Sonys Fähigkeiten stärken, Live-Dienste und Multiplattformspiele zu entwickeln. Bungie wiederum erhält die Infrastruktur und technischen Möglichkeiten, seine Games für Filme oder den TV-Bereich zu adaptieren. Es handle sich jedenfalls nicht um eine direkte Reaktion auf die Deals von Microsoft und Take-Two. Sony verhandle schon seit rund einem halben Jahr über die Bungie-Übernahme, so Dring. Zudem habe SIE-CEO Ryan durchblicken lassen, dass noch weitere Akquisitionen anstünden, mit denen die Playstation-Plattform ausgebaut werden könnte.
Bungie gehört jetzt zu den Playstation Studios
Die 1991 gegründete Games-Schmiede Bungie war im Jahr 2000 von Microsoft übernommen worden. Der Softwarekonzern sicherte sich damit die Markenrechte an der „Halo“-Reihe, die seit Abschluss der Original-Trilogie von 343 Industries weiterentwickelt wird. Bungie machte sich 2007 von Microsoft unabhängig und unterzeichnete 2010 einen Exklusivvertrag mit Activision, wie Notebookcheck schreibt. Jetzt gehört Bungie – wie schon gut 20 weitere Entwickler – zu den Playstation Studios.