Mit der Starlink Germany GmbH hat SpaceX den Rechtsrahmen für eine deutsche Filiale geschaffen, die die nationale Struktur für den Betrieb des Internetproviders aus dem All aufbauen und unterhalten soll. Wie die Welt am Sonntag berichtet, hat das Amtsgericht Frankfurt am Main einen entsprechenden Eintrag im Handelsregister veröffentlicht. Danach soll die Starlink Germany GmbH Dienstleistungen für Internetverbindungen sowie den Verkauf und die Vermietung des benötigten Zubehörs anbieten.
In Nordamerika ist SpaceX schon ein gutes Stück weiter. Starlink-Interessenten, die in Kanada und dort in der Nähe der amerikanischen Grenze wohnen, können voraussichtlich schon ab dem kommenden Monat Teil der Beta-Nutzerschaft des Satelliteninternetgürtels Starlink werden. Die kanadischen Regulierungsbehörden haben grundsätzlich ihre Zustimmung zur Nutzung der erforderlichen Frequenzen angekündigt.
Kanada soll von den USA-Bodenstationen mitversorgt werden
Damit könnte Starlink auch nördlich der USA in den Testbetrieb gehen. So hatte es SpaceX von Beginn an vorgesehen. Die Genehmigungssituation zwingt indes zu Beschränkungen.
So bräuchte SpaceX für den Aufbau eines Netzes an Bodenstationen separate Genehmigungen. Die fehlen noch. Zudem soll das Genehmigungsverfahren komplex sein, weshalb eher nicht kurzfristig mit einer Erteilung zu rechnen sein soll. Das US-Unternehmen Planet Labs hatte Jahre darauf warten müssen.
Damit kommen für die Beta-Nutzung nur kanadische Haushalte infrage, die über US-amerikanische Bodenstationen mitversorgt werden können. Das berichtet Spaceq, ein kanadisches Magazin rund um Weltraumthemen, unter Berufung auf einen mit Elon Musk geführten E-Mail-Schriftwechsel. Musk habe demnach zusätzlich darauf hingewiesen, dass durch diese Einschränkung mit höheren Latenzen zu rechnen sei. Eine Übersicht der Bodenstationen und deren Überlappungsbereiche zeigt diese Google-Karte.
Starlink startet „Besser-als-nichts“-Test
Ende Oktober hatte SpaceX-Chef Elon Musk den Start eines „Besser als nichts“-Tests angekündigt. Die Bezeichnung soll die Erwartungen an die Performance der Internetverbindung dämpfen. Laut Musk ist während der Beta-Phase jederzeit damit zu rechnen, dass die Verbindungen abbrechen, sich langsam zeigen oder sogar über längere Zeitperioden gar nicht zur Verfügung stehen.
Für 99 US-Dollar pro Monat sollen Nutzer in den USA den Internetzugang aus dem All testen können. Dazu kommt eine Erstausstattung, die aus einem Nutzerterminal, einem Stativ für die Montage sowie einem WLAN-Router besteht. Die schlägt mit 499 Dollar zu Buche. Welche Kosten auf deutsche Nutzer zukommen ist noch unklar. Vorerst dürfen wir wohl davon ausgehen, dass lediglich das Währungssymbol ausgetauscht werden könnte.
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