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Kollisionsgefahr im Orbit: Starlink-Satelliten müssen jeden Tag 140 Mal ausweichen

Starlink-Satelliten haben in den vergangenen sechs Monaten 25.000 Ausweichmanöver durchführen müssen. Und das private Raumfahrtunternehmen von Elon Musk – SpaceX – will in den nächsten Jahren noch 12.000 Satelliten mehr in die Umlaufbahn bringen. Das birgt größere Gefahren.

Von Hannah Klaiber
3 Min.
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Die immer mehr werdenden Starlink-Satelliten sorgen für Problem . (Bild: Screenshot SpaceX/t3n)

Es wird immer voller in der niedrigen Erdumlaufbahn. Mehr als 4.000 Starlink-Satelliten befinden sich bereits in der Umlaufbahn. Laut Plänen des privaten Raumfahrtunternehmens von Elon Musk, SpaceX, sollen Tausende weitere bald folgen, um damit High-Speed-Internet anzubieten.

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Doch wie die Seite Space.com zuerst berichtete, sollen die Internet-Satelliten von SpaceX  oft im Weg von umlaufenden Raumfahrzeugen, ausgedienten Satelliten oder Weltraumschrott stehen. Demnach gab es in den letzten vier Jahren 50.000 potenziell gefährliche Annäherungen.

Bericht: 25.000 Kollisionsvermeidungsmanöver von Starlink

Aus einem neuen Bericht geht hervor, dass die Starlink-Satelliten in den sechs Monaten zwischen dem 1. Dezember 2022 und dem 31. Mai 2023 25.000 Kollisionsvermeidungsmanöver durchführen mussten. Im Durchschnitt seien das 137 Kollisionsvermeidungsmanöver, die die Starlink-Satelliten pro Tag durchführen.

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Insgesamt sollen die SpaceX-Satelliten seit dem Start von Starlinks in den Orbit im Jahr 2019 50.000 Kollisionsvermeidungsmanöver durchgeführt haben. Das geht aus einem eigenen Bericht von SpaceX an die Federal Communications Commission (FCC) hervor.

Die Zahlen bedeuten einen steilen Anstieg der Zahl potenzieller Kollisionen zwischen Starlink-Satelliten und anderen Objekten in der niedrigen Erdumlaufbahn in den letzten sechs Monaten. Der Seite Gizmodo offenbare das ein gefährliches Muster eines erhöhten Kollisionsrisikos, da die Zahl der Starlink-Satelliten weiter zunehme.

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Wissenschaftler berichtet: 4.411 Starlink-Satelliten in der Umlaufbahn

Ein Wissenschaftler liefert wohl noch genauere Zahlen: Nach Angaben des Harvard-Smithsonian-Astrophysikers Jonathan McDowell befinden sich derzeit exakt 4.411 Starlink-Satelliten in der Umlaufbahn.

Das private Raumfahrtunternehmen von Elon Musk hat bereits länger angekündigt, in den nächsten Jahren 12.000 Satelliten in die Umlaufbahn bringen zu wollen, insgesamt sind es dann rund 42.000.

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Die Anzahl sorgt laut Expert:innen für Probleme. Im Jahr 2019, schreibt Gizmodo, sei die Europäische Weltraumorganisation (ESA) gezwungen gewesen, ihren Erdbeobachtungssatelliten Aeolus einem Starlink-Satelliten auszuweichen, um eine Kollision zu vermeiden. Später, im Jahr 2021, reichte China demnach bei den Vereinten Nationen eine Beschwerde ein, weil es seine Raumstation ausweichen musste, um eine Kollision mit zwei Starlink-Satelliten zu vermeiden.

SpaceX wehrt sich

SpaceX selbst hatte zuvor erklärt, dass es seine Starlink-Satelliten verlagern würde, wenn die Wahrscheinlichkeit einer Kollision mit einem Stück Weltraummüll oder einem anderen Satelliten größer als 1 zu 100.000 sei. Die Satelliten seien außerdem mit einer eigenen Software zur autonomen Kollisionsvermeidung ausgestattet, die sie zwinge, aus dem Weg zu gehen, wenn ein anderes Raumfahrzeug zu nahe komme.

Gizmodo schreibt, das Raketenunternehmen wolle mit der geplanten Anzahl von Satelliten die niedrige Erdumlaufbahn dominieren, was das Risiko von Kollisionen mit anderen Objekten in der Umlaufbahn erhöhe. Zwar habe es bisher noch keine Unfälle gegeben, aber die schwindelerregende Zahl von Kollisionsvermeidungsmanövern, die der jüngste FCC-Bericht aufgedeckt habe, deute auf eine rasch wachsende Gefahr hin.

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Astronom:innen warnen schon seit geraumer Zeit davor, dass das Starlink-Netzwerk von SpaceX die wissenschaftliche Forschung im All behindern wird, schreibt die österreichische Seite futurezone.at. Die Satelliten seien sehr hell und erschwerten damit die Erforschung des Kosmos.

Behindern Starlink Satelitten wissenschaftliche Forschung?

Zudem seien die Radiowellen, die diese Satelliten für ihre Kommunikation nutzten, für zahlreiche Radioteleskope eine Gefahr und könnten deren Beobachtungen beeinträchtigen.

Es gebe nun erste Beweise dafür, dass die Satelliten wirklich die wissenschaftliche Forschung störten, berichtet ABC News. Im Astronomie und Astrophysik Journal wurde demnach eine Studie veröffentlicht, die in den Niederlanden mit einem Teleskop 68 Starlink-Satelliten untersucht hat. Die Studie sei mit einem Low Frequency Array (LOFAR)-Teleskop durchgeführt worden. Dabei sei eine neue, unerwartete Quelle wissenschaftlicher Störungen aufgetaucht: die Strahlung von der Bordelektronik in Starlink-Satelliten.

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Federico Di Vruno, Co-Direktor des International Astronomical Union Centre for the Protection of the Dark and Quiet Sky und einer der Autoren der Studie, sagt ABC News, die Entdeckung sei angesichts der wachsenden Zahl von Satelliten, die den Himmel umkreisen, von Bedeutung. „Angenommen, es gibt einen Satelliten im Weltraum, der diese Art von Signal ausstrahlt, dann besteht eine sehr, sehr geringe Chance, dass sich dieser Satellit im Strahl des Teleskops befindet“, so Di Vruno. Aber wenn das plötzlich hunderttausende Satelliten sind, sei es von Bedeutung.

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