Bei Tests der nächsten Generation Starship ist SpaceX anscheinend auf Probleme gestoßen. Auf sozialen Plattformen gehen Fotos herum, die ein schwer beschädigtes Bauteil des aktuellen Prototypen zeigen. Einige Beobachter gehen davon aus, dass der komplette Booster wegen Materialversagen verschrottet werden muss, während andere menschliches Scheitern vermuten. Dann könnten die anderen Booster-Prototypen weiter eingesetzt werden. The Byte berichtete über die Lage.
Heavy Booster 7: Drucktest nicht bestanden
Es handelt sich bei dem Bauteil um den Downcomer der Boosterstufe. Er leitet den Treibstoff an die Triebwerke weiter. Die Verformung soll durch einen ungeplanten Druckunterschied zustande gekommen sein. Die Rakete, mit der das Unternehmen von Elon Musk unter anderem eine Station auf dem Mars aufbauen will, besteht aus einer Oberstufe, dem „Starship“, und der Unterstufe „Super Heavy Booster“. Die siebte Iteration des Antriebs „Booster 7“ hat einen pneumatischen Test anscheinend nur beschädigt überstanden.
Downcomer-Versagen könnte an einem Konstruktionsfehler liegen
„Das ist so ziemlich das Aus für Booster 7“, erklärt Weltraum-Journalist Matt Lowne auf Twitter. Der Downcomer führt durch die Flüssigsauerstofftanks des Boosters und muss daher unter Druck stehen. Auch die Sauerstofftanks stehen unter Druck, um strukturelle Stabilität zu erreichen. Das Fallrohr des Downcomers sieht so aus, als ob es den umgebenden Kräften nicht standhalten konnte. Dass die Ingenieur:innen das Bauteil absichtlich bis zur Zerstörung getestet haben, gilt als ausgeschlossen. Solche Tests nehme man in der Regel vor, bevor der Downcomer im Booster eingeschweißt werde, lautet die Begründung. Neben Materialermüdung gibt es jedoch noch eine andere Erklärung.
Bedienfehler würde strukturelles Versagen entkräften
Es kursieren Gerüchte, ein:e SpaceX-Mitarbeiter:in habe das Fallrohr drucklos gelassen, obwohl der Druck im umgebenden Tank erhöht wurde. Das würde die Verformung erklären und zugleich ein generelles Materialversagen ausschließen. Damit könnte SpaceX mit den verbleibenden Booster-Prototypen weiterarbeiten und müsste sie nicht mit überarbeiteten Fallrohren ausstatten.
Beobachter weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich Booster 8 bereits in der Erprobung befindet und große Fortschritte vorweist. Über den Vorfall gibt es bisher kein Statement von SpaceX oder Elon Musk.