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„Return to Space“: Netflix-Doku über SpaceX erzählt nicht die ganze Wahrheit

Zu dem Zeitpunkt, als Milliardär Elon Musk im Jahr 2002 ein Startup für Weltraumforschung gründete, war er noch nahezu unbekannt. Er hatte gerade die Paypal-Gründung hinter sich gebracht und sollte zwei Jahre später erstmals in den Elektroautohersteller Tesla investieren, zu dessen prägender Figur er aufstieg.
Nahezu zeitgleich verzeichnete die US-Raumfahrt eine ihrer dunkelsten Stunden. Die Raumfähre Columbia verglühte nach ihrer Mission in der Erdatmosphäre und riss sieben Nasa-Astronauten in den Tod. Nach der Katastrophe trafen die Nasa und die US-Regierung die Entscheidung, das Space-Shuttle-Programm einzustellen.
Zu den führenden Unternehmen in der Raumfahrtbranche gehörten große Konzerne wie Lockheed Martin oder Boeing. SpaceX war ein kleiner Stern, der nach anfänglich mehreren missglückten Startversuchen auch nicht sonderlich hell leuchtete. Über die Jahre schaffte es Musk mit SpaceX, kostengünstigere und vor allem nachhaltigere Raketen als die Konkurrenz zu entwickeln. 2020 gelang dann der Transport der Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley zur Internationalen Raumstation. Die erste Mission eines kommerziellen Raumschiffs zur ISS war ein voller Erfolg.
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Zumindest ist das die Geschichte, die in der Dokumentation „Return to Space“ erzählt wird. In der auf Netflix erschienenen Doku wird ein Bild des Unternehmens gezeichnet, das seine Existenz als Notwendigkeit darstellt, da Russland den größten Teil der Welt von der Nutzung von Sojus-Raumfahrzeugen abschneidet und der Ruf nach kommerziellen All-Dienstleistungen immer größer wird. Musks Rhetorik könnte den Anschein erwecken, als würde SpaceX eine neue Ära der Raumfahrt einleiten und die Menschheit retten, indem es Kolonien auf dem Mars aufbaut.
Es stimmt zwar, dass die Bemühungen von SpaceX, die Kosten für den Transport von Ausrüstung und Besatzungen in den Weltraum zu senken, bahnbrechend waren. Bei all dem Lob ignoriert „Return to Space“ jedoch viele Mängel, wie Umweltbedenken in Bezug auf die Startplätze von SpaceX und die Starlink-Satelliten. Während der zweistündige Film viel Zeit mit charismatischen Astronauten verbringt, wird auch Musks unberechenbares und launisches Verhalten, das er immer wieder an den Tag legt, kaum behandelt.
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Was sind denn die konkreten Mängel, die verschwiegen werden? Dass Raumfahrt an sich nicht super umweltfreundlich ist, ist nichts neues. Die möglichen Konsequenzen von Starlink für die Astronomie sind auch nicht toll, aber Starlink hat doch recht wenig mit der bemannten Raumfahrt zu tun.