Spinlaunch: Video zeigt Start mit der Weltraumschleuder aus Ego-Perspektive

Der Blick von der in die Atmosphäre geschleuderten Rakete: Am Boden ist auch die Zentrifugalschleuder noch klein zu erkennen. (Screenshot: t3n / SpinLaunch via Youtube)
Es dreht sich und dreht sich, der Erdboden wird immer mehr zu einer terrakottafarbenen Fläche: Für nicht schwindelfreie Menschen ist das sicher nichts. Das Startup Spinlaunch hat bei einem erneuten Test seiner Weltraumschleuder gezeigt, wie ein Flug Richtung Weltraum aus der Sicht des geschleuderten Objekts aussieht.
Rakete wird zu Anfang wie beim Diskuswurf geschleudert
Dafür wurde an einer Rakete eine Kamera befestigt. Diese Rakete befindet sich zu Anfang in der Zentrifugalschleuder des Startups. In ihr wird sie, wie beim Diskuswerfen, immer schneller gedreht, bis sie schließlich durch eine Art kleinen Schornstein in den Himmel geschossen wird. Die Geschwindigkeit beim Hochschleudern erreicht bis zu 8.000 Kilometer pro Stunde.
Auf dem bei Youtube veröffentlichten Video ist dieser Ablauf zu sehen. Erst entfernt sich der Erdboden schnell. Je höher die Rakete mit der Kamera fliegt, desto langsamer wird die Rakete scheinbar. Schließlich wird auch die Atmosphäre sichtbar.
Testflug mit Kamera fand Ende April 2022 statt
Der Flug mit Kamera fand beim achten Flugtest der Zentrifugalschleuder statt – das steht zumindest unter dem dazu veröffentlichten Youtube-Video. Durchgeführt wurde der Testflug bereits am 22. April 2022. Laut der Video-Beschreibung soll beim Test die Rakete bis in die Atmosphäre geschossen worden sein. Das ist auch am Ende des Videos zu sehen: Der braunrote Erdboden kippt zur Seite, ein heller Streifen taucht auf, während das Himmelsblau immer mehr Platz einnimmt.
Spinlaunch hat bereits Anfang April 2022 ein Video vom siebten Flugtest ihrer Weltraumschleuder hochgeladen. Ziel das Startup ist es, Raketen ohne Explosionen und fossile Brennstoffe in den Weltraum zu schießen. Daran hat auch die Nasa Interesse: Sie kündigte an, den suborbitalen Massebeschleuniger noch in diesem Jahr zu testen.
Schleuderprinzip für Weltraumtourismus nicht geeignet
Wenn die Zentrifugalschleuder dann wirklich im Einsatz ist, wird sie aber Nutzlasten ins Weltall bringen. Für Menschen ist sie dagegen nicht geeignet: Bei der Technik entstehen Beschleunigungskräfte von bis zu 10.000 g. Das halten Astronaut:innen nicht aus – auf sie wirken maximal vier g. Für den Weltraumtourismus ist die Technik damit nichts. Wer wissen will, wie so ein Flug aus nächster Nähe aussieht, ist also mit Videos am besten beraten.